LANDKREIS (hb/m). Der AWO Kreisverband Schaumburg hat in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Schaumburg und der heimischen Presse den Kreativwettbewerb "Wer offen ist, kann mehr erleben!" durchgeführt. Während der Ausstellungseröffnung in der Schalterhalle der Sparkasse Schaumburg an der Langen Straße in Bückeburg - hier sind die Wettbewerbsbeiträge bis zum 2. Oktober zu sehen - wurden die besten Einsendungen prämiert.
"Das Ziel der AWO, die Situation für Menschen im Landkreis zu verbessern, liegt auch uns am Herzen", betonte Sparkassen-Vorstand Stefan Nottmeier. Dies sei auch der Grund dafür, dass man nicht zum ersten Mal als Sponsor mit der AWO zusammenarbeitet. Das Zusammenleben verschiedener Kulturen sei, so Nottmeier, ein ganz wichtiges Thema.
"Mit dem Bückeburger Bündnis für Familie werden wir uns weiter für die Zusammenarbeit der Kulturen einsetzen", versprach Bürgermeister Reiner Brombach. In Bückeburg gelte es, 100 Nationalitäten zusammenzuführen. "Unser Leben ist reicher und bunter geworden; die AWO leistet in vielen Bereichen eine segensreiche Arbeit", so Brombach.
"Der AWO-Kreisverband und die Ortsvereine haben sich seit 1981 das Thema Integration auf die Fahnen geschrieben", erläuterte Heinz-Gerhard Schöttelndreier, der AWO-Kreisvorsitzende. Mit der Migrationsberatung und der Integrationsberatung werde eine Willkommenskultur entwickelt, um den Menschen zu helfen, durch Selbsthilfe hier zurechtzufinden.
Der Wettbewerb sei ein kleiner, wichtiger Mosaikstein, um sich der Problematik bewusst zu werden. "Es geht gegen Rassismus und Ausgrenzung", so Schöttelndreier. Dabei sei Integration ein ständiger Prozess, es gehe immer um neue Menschen und Vorurteile.
"Menschen, die unsere Kultur nicht kennen und die Sprache nicht sprechen, müssen betreut werden", sagte Landrat Jörg Farr. In Schaumburg würden die Flüchtlinge dezentral untergebracht, zu etwa 90 Prozent in Wohnungen und zu 10 Prozent in Wohnheimen. Für die Jury sei die Auswahl nicht ganz einfach gewesen. Die Teilnehmer im Alter von acht bis 83 Jahren haben Aquarelle, Fotos, Videos und Skulpturen eingereicht.
Mit einem dritten Preis (100 Euro) ist Franziska Müller (19) ausgezeichnet worden. Ihre Collage-Titelstory trägt den Namen "Fotostory Helden/Zivilcourage". Müller will mit dieser Geschichte deutlich machen, "dass wir aufhören müssen, davon zu träumen, Superhelden zu sein, täglich umgeben uns Chancen, echte Helden zu werden - wir müssen nur die Augen aufhalten". Ebenfalls einen dritten Preis hat das Atelier Bruchhof für die Skulptur "Vielfach auf den Punkt gebracht" - Schaumburger Globus der Vielfalt - erhalten.
Mit dem zweiten Preis (200 Euro) wurde die achtjährige Nora Hartmann ausgezeichnet. Ihr selbstgemaltes Bild trägt den Titel: "Für mich sind alle Mensch gleich viel wert". Nora möchte "nicht nur Salat und Möhren, sondern auch Pizza, Döner, Spaghetti & Co. Essen".
Erster Preisträger (300 Euro) ist die ehemalige Klasse 9c der IGS Schaumburg geworden, die sich mit dem Videofilm "Schule ohne Rassismus" beworben hat. Zusammen haben sie einen eigenen Song geschrieben, der gegen Rassismus aufruft.
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