EISBERGEN (km). Jubiläum: Der Rassegeflügelzuchtverein Eisbergen-Fülme führt an diesem Wochenende seine 50. Ausstellung aus. In der Leistungsschau werden am 28. und 29. September 307 Tiere zu sehen sein.
Die Schau ist am Samstag von 12 bis 19 Uhr und am Sonntag von neun bis 18 Uhr geöffnet. Am Sonntagnachmittag steht unter anderem ist Kinderfest mit Malwettbewerb und einigen Spielen auf dem Programm. Der Ziegenpeter Maximilian Kopp, bekannt unter anderem von der "Ährensache" in Bückeburg, wird die Besuchern mit seiner Ziegenkutsche und seinen dressierten Gänsen unterhalten.
Zudem gibt es Rundfahrten mit einer Pferdekutsche. Die Sieger beim Luftballonwettbewerb, der beim Wettkrähen am ersten Mai gestartet worden war, bekommen ihre Preise. Für das leibliche Wohl ist wie immer gesorgt: Neben kühlen Getränken gibt es an beiden Tage auch Kaffee und Kuchen. Die Verantwortlichen hoffen jetzt auf gutes Wetter und viele Besucher.
Am 20. Februar 1964 trafen sich einige Geflügelzüchter aus Eisbergen, die bisher in Nammen und Rinteln ausgestellt hatten, zur Wiedergründung des Eisberger Rassegeflügelvereins. Da von dem ehemaligen Verein, der vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges geschlossen worden war, praktisch nichts mehr vorhanden war, kam man überein, einen neuen Verein zu gründen.
Zur Gründungsversammlung trafen sich im März zwölf Senioren und ein Jungzüchter. Von den Gründungsmitgliedem gehören heute noch unter anderem Wolfgang Schaak, Hermann Sommerburg und Peter Lindemeier dazu.
Zum ersten Voritzenden wurde seinerzeit Willi Steinmeier gewählt, zum Schriftführer Wolfgang Schaak, zum ersten Kassierer Hermann Sommerburg. Der Jahresbeitrag betrug fünf Mark. Noch im selben Jahr, am 28. und 29. November, wurde die erste Ausstellung im Saal der Gastwirtschaft Fischer durchgeführt. Etwa 200 Tiere stellten sich dabei den Preisrichtern Karl Kirchhoff und Helmut Körtner.
1966 und 1967 wurden im Gesamtwert von rund 11.000 Mark eigene Käfige angeschafft - die in den folgenden Jahren auch alle gebraucht wurden, da sich die Zahl der im Gasthaus Berg (und später im Bürgerhaus) ausgestellten Tiere auf weit über 400 erhöhte. Auf den bis 1975 in Petershagen ausgerichteten Kreisjunggeflügelschauen stellte der Verein einige Male die meisten Aussteller und Tiere. Dabei heimsten die Eisberger bereits viele Preise ein - ebenso wie auf diversen Großschauen. Das erste "Blaue Band" errang Ausstellungsleiter August Meier mit seinen blaugoldenen Zwerg-Wyandotten im Jahre 1972. Leider verstarb August Meier 1983 im Alter von nur 52 Jahren. Sein Nachfolger als Ausstellungsleiter wurde Wolfgang Schaak, der bis zum heutigen Tage für die Organisationen der Schauen zuständig ist - und für das berühmte Hähnekrähen, das die Eisberger seit 1985 immer am ersten Mai durchführen, die ersten Jahre auf dem Eisberger Sportplatz und seit 2001 auf dem eigenen Vereinsgelände.
In den letzten Jahren entwickelte sich der Verein zu einer Hochburg der Rassegeflügelzucht zwischen Bielefeld und Hannover. So konnten die Mitglieder Günter Droste, Friedrich Edler, Peter Lindemeier, Willi Droste und Hermann Aldag dutzende Male Deutscher Meister werden. Die Sensation geschah 1996, als alle fünf Eisberger Teilnehmer Deutscher Meister wurden, Friedrich Edler sogar gleich zwei Mal. Edler wurde außerdem zweimal Europameister, dazu kommen auch noch einige Westfalenmeisterschaften. Im Jahre 1997 führte der Verein in der Lohfelder Reithalle seine erste Kreisverbandsschau durch.
Als im Jahre 2002 das Bürgerhaus geschlossen wurde, standen die Züchter plötzlich ohne Ausstellungsraum da. Als Alternative bot sich das von der Stadt gekaufte Gelände an der Weserstraße (Modde) an - wo die Züchter schließlich als erster Verein im Mindener Kreisgebiet eine Freilandschau durchführte. Foto: km