SAMTGEMEINDE RODENBERG
(al). Der SPD-Kandidat für den Deutschen Bundestag, Sebastian Edathy, hat die Mehrheit der Wähler in der Samtgemeinde Rodenberg weiter hinter sich. Mit 46,3 Prozent (2009: 42,5) konnte er seinen Vorsprung vor dem CDU-Kandidaten gegenüber der Wahl vor vier Jahren halten. Der erstmals angetretene Maik Beermann gewann jedoch im Vergleich zur letzten Wahl bei den Erststimmen hinzu und kam auf 40,8 Prozent (37,0). Die Erststimmen der übrigen Bewerber sind mit Ausnahme der Grünen-Kandidatin Katja Keul mit 5,3 Prozent (6,7) unbedeutend.
Für eine Überraschung sorgte Beermann in Hülsede, weil er dort die bisherige SPD-Erststimmenmehrheit brechen konnte: Hier liegt er mit 47,6 Prozent (41,1) vor Edathy mit 40,7 (40,1). Beermann verbuchte einen erwarteten Sieg auch in Pohle mit 48,1 Prozent (42,9) vor Edathy mit 38,6 (37,3). In den übrigen Mitgliedsgemeinden lag Edathy vorn. Dabei war der Abstand in Messenkamp am größten mit 52,3 Prozent (50,0) vor 35,1 (33,6). In Apelern baute der SPD-Bewerber den bisherigen Abstand mit 49,7 Prozent (45,0) zu 37,1 (34,7) weiter aus. In Lauenau blieb das Verhältnis mit 47,9 Prozent (44,1) zu 38,0 (34,6) beinahe unverändert. In der Stadt Rodenberg holte der CDU-Kandidat deutlich auf. Hier liegt Edathy mit 44,9 Prozent (41,2) nur noch knapp vor Beermann mit 43,4 (38,3). Bei den Zweitstimmen folgte die Samtgemeinde Rodenberg dem Bundestrend mit deutlichen Stimmengewinnen für die CDU bei einem geringen Plus für die Sozialdemokraten mit der Folge, dass die CDU die politische Konkurrenz überflügeln konnte: Sie verbuchte 39,2 Prozent gegenüber 30,8 Prozent in 2009. Die SPD kam auf 37,1 Prozent statt zuvor auf 34,0 Prozent. Bündnis 90/Die Grünen mussten wie auf Bundesebene Federn lassen und landeten bei 8,5 Prozent (10,3), ebenso die "Linke" mit 4,0 (7,2). Die FDP stürzte auch in der Samtgemeinde Rodenberg ab und kam nur noch auf 3,4 Prozent (12,6). Die "Alternative für Deutschland" schaffte 4,0 Prozent.
In den Mitgliedsgemeinden ergibt sich bei den Zweitstimmen ein ähnliches Bild wie für die Voten der Direktkandidaten. Allerdings dominieren neben Hülsede und Pohle auch in der Stadt Rodenberg die Christdemokraten mit 41,1 Prozent (31,2) gegenüber der SPD mit 35,1 (32,2). In Lauenau rückte die CDU mit 37,4 (28,6) dicht an die SPD mit 38,6 (34,9). Bis auf Pohle, wo sich die Verluste noch in Grenzen hielten, stürzte die FDP ab. Die "Alternative" verbuchte mit einem Anteil von 5,2 Prozent in Apelern die meisten Stimmen.
In der unverändert hohen Wahlbeteiligung sieht der Vorsitzende des SPD-Samtgemeindeverbands, Uwe Märtens, ein besonderes Plus. Er freute sich über die Wiederwahl von Sebastian Edathy: "Er hat in Berlin eine starke Stellung und ist trotzdem bei uns vor Ort präsent", lobte er gegenüber dem SW. Irritiert zeigte sich Märtens trotz des geringen Stimmenanteils über das Abschneiden der NPD, die kreisweit 1854 Voten für ihre Kandidatin und 1216 Zweitstimmen verbuchen konnte: "Hier hat die Demokratie noch einiges zu tun." Den CDU-Erfolg in Hülsede wollte Märtens zunächst nicht kommentieren: "Diese Ergebnisse müssen wir uns im Detail genau angucken."
"Wir haben guten Wahlkampf in Hülsede gemacht", erklärte dagegen der stellvertretende Vorsitzende des CDU-Amtsverbands, Dirk Tetzlaff, auf SW-Anfrage zum Erfolg seiner Partei in der Süntelgemeinde, "das hat sich ausgezahlt". Kreisweit lägen Hülsede und Pohle hinsichtlich der Beermann-Stimmen an der Spitze. Noch größer war für ihn die Freude über die in der Nacht zum Montag verbreitete Nachricht, dass der CDU-Kandidat über die Landesliste ebenfalls im Bundestag vertreten sein werde. Auch für Tetzlaff sei die weiterhin hohe Wahlbeteiligung ein gutes Zeichen für Demokratie.
Samtgemeindeweit blieb das Interesse der Wähler auf hohem Niveau: Die Beteiligung stieg sogar geringfügig von 78,13 auf jetzt 78,7 Prozent. 19,5 Prozent davon stellten die zentral ausgezählten Briefwahlstimmen, so dass ein direkter Vergleich des Wählerinteresses in den Mitgliedsgemeinden nur eingeschränkt möglich ist. Die beste Wahlbeteiligung verzeichnete Hülsede mit 83,0 Prozent, gefolgt von Apelern (80,7), Pohle (80,0), Lauenau (78,0), Messenkamp und Rodenberg (beide 78,2). Foto: ag