APELERN (al). Die vielen Tanzgruppen des Apelerner Karnevalsclubs (AKC) müssen nicht mehr länger auf hartem Beton trainieren. Eine Handvoll Mitglieder hat in den vergangenen Ferienwochen einen Schwingboden im großen Übungssaal der "Kulturschmiede" verlegt. Die Materialkosten von rund 2500 Euro trug die Vereinskasse.
Für den Präsidenten des AKC, Karl-Heinz Thum, ist damit ein weiterer wichtiger Schritt in dem seit gut zwei Jahren von örtlichen Vereinen und Gruppen genutzten früheren Verwaltungsgebäude der Straßenmeisterei vollzogen. Die Karnevalisten verfügen über ein Lager und einen Aufenthalts- und Besprechungsraum, vor allem aber über einen großen Saal, den sie bald nach dem Einzug mit einer Spiegelwand versahen.
Sehr schnell stand auch eine Erneuerung des Fußbodens auf der Wunschliste. Fachleute rieten zu einer acht Millimeter starken Dämmung und einem strapazierfähigen Laminat mit höchster Abriebklasse. Bislang bedeckte nur dünnes Linoleum den harten Untergrund. So bestand die Gefahr von Verletzungen.
Längst aber ist der hallenähnliche Raum zu einer zweiten Sportstätte im Ort geworden. An fast allen Werktagen sowie an den Wochenenden trainieren derzeit in mehreren Gruppen 110 Kinder und Jugendliche sowie 70 vorwiegend weibliche Erwachsene. Und dies nicht nur in der so genannten närrischen Saison zwischen dem 11. November und Aschermittwoch, sondern das ganze Jahr über – bis auf die Schulferien. Damit sei die Sporthalle deutlich entlastet worden, weiß Thum, der auch nicht den Stress für manche Gruppen in der Endphase vor ihren Auftritten vergessen hat: Für deren Proben musste in umliegende Dorfgemeinschaftshäuser ausgewichen werden. Nun aber ist das eigene Domizil eigentlich als perfekt anzusehen: Mit der Spiegelwand lässt sich die Synchronisation von Akrobatik und Tanzschritten besser kontrollieren. Und Thum selbst hatte die Idee, mit farblicher Abstufung einer Bodenfläche die Bühnengröße der Prunksitzungen exakt darzustellen: "Der dunkle Rahmen "erleichtert das Einstudieren und die Position der Tänzer", erläuterte er.
Inzwischen hat das wöchentliche Training wieder begonnen. Dass der AKC einen unverändert großen Zulauf erfährt, begründet Thum nicht allein mit den räumlichen Gegebenheiten in der "Kulturschmiede". "Der Ruf unseres Karnevals hat für einen großen Schub gesorgt", ist er sich sicher. Auch Flüsterpropaganda sei dabei: Besonders die jungen Akteure bringen regelmäßig neue Interessenten aus Freundeskreisen und Schulklassen mit. Foto: al