1. Für alle, die Rat und Hilfe brauchen

    Den Weg aus der Sucht beschreiten

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    BAD NENNDORF (Ka). In Deutschland leben laut einer Studie bis zu 1,8 Millionen Medikamentenabhängige, 1,3 Millionen Alkoholabhängige und rund 2,7 Millionen Menschen die Alkohol missbrauchen. Suchtkrankheiten kommen in allen sozialen Schichten und allen Altersgruppen vor. Die Zahl der Angehörigen alkoholkranker Menschen wird mit acht Millionen Menschen beziffert. Sie leiden meist mehr unter der Krankheit, als die betroffenen Personen, denn sie richten mit der Zeit ihr ganzes Leben auf den Suchtkranken aus. Das Familienleben leidet, denn die Alkoholabhängigkeit des Partners hat auch für die Menschen in seiner Umgebung tiefgreifende Folgen und es bleibt die immerwährende Frage "Wie verstecke ich "unser" Problem vor Freunden und Nachbarn?" Die Christliche Selbsthilfegrupp Bad Nenndorf für Alkohol- und Medikamentenabhängige ist eine offene Gruppe, die seit 20 Jahren eine erfolgreiche Quelle der Hoffnung ist. Die Mitglieder treffen sich mittwochs um 19.30 Uhr im Haus der Begegnung, um sich den Problemen zu stellen und ein befreites Leben ohne Suchtmittel zu führen. Unter der Prämisse "Gemeinsam sind wir stark" zählt die Bad Nenndorfer Gruppe zu den größten, wie auch beständigsten Selbsthilfegruppen für Alkohol- und Medikamenten-Abhängige und Angehörige im Schaumburger Land. Die Gruppe schloss sich im Jahr 1996 dem Dachverband "Diakonischen Werk" an und zählt derzeit 25 Mitglieder unter der Leitung von Dieter und Marion. Wir sind eine "offene Gruppe", so der ausgebildete Suchtkrankenhelfer Dieter. Wir bieten allen, die Hilfe, Rat und Gespräche suchen, einen Weg aus der Sucht. Dabei geht es schonungslos ehrlich zu, denn Offenheit und Ehrlichkeit sind die Grundvoraussetzungen für Erfolg. Vielen Betroffenen wird die Schwere ihrer Krankheit nicht bewusst und sie leugnen sie.

    Viele Angehörige übernehmen dann nach und nach immer mehr Aufgaben und Verantwortung der bzw. des Abhängigen. Der Co-Abhängige befindet sich in der Helferrolle, die am Ende zur vollständigen Hilflosigkeit führen kann. Der Weg zur Selbsthilfegruppe ist ein Anfang, um auf ein suchtfreies und unabhängiges Leben zu bauen. Bei Einzel- Gruppen- und Stuhlkreis-Gesprächen mit Gedanken- und Erfahrungsaustausch und bei zahlreichen Aktivitäten rund um Stabilisierungs-Seminare, wie auch bei familiären Feiertagstreffen wird der Kontakt mit Gleichgesinnten gefördert, wie auch auf ein gutes Miteinander und das Ziel "Gemeinsam ein Leben in zufriedener Abstinenz aufzubauen und zu genießen, ohne sich dabei selbst durch starke organisatorische Vorschriften einengen zu lassen" gesetzt. Mit großem Erfolg, so die Gruppenleiter und wissen im 20. Jahr der Selbsthilfegruppe zwei Gründungsmitglieder in den Reihen.

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