LANDKREIS (em). Die Klimaschutzagentur Weserbergland hat in der Region kräftig eingespart. 20.000 Tonnen CO2-Ausstoß konnten allein durch die Maßnahmen nach Beratungen rund um energetische Sanierung und im Rahmen der "Mach Dein Haus fit"-Kampagne im ersten Jahr der Informationsoffensive vermieden werden. Insgesamt gaben die Hauseigentümer im Landkreis Hameln-Pyrmont bis heute 6,55 Millionen Euro aus, ihre Immobilien effizient und "klimafit" zu machen. Das ist nicht nur ein großer Brocken für Umwelt und Klimaschutz, sondern auch für die heimische Wirtschaft: Die Klimaschutzagentur Weserbergland hat mit ihrer erfolgreichen Beratungsinitiative ein kleines Konjunkturprogramm für die Region ausgelöst.
Im Mai dieses Jahres hat die Klimaschutzagentur eine Evaluierung ihrer Arbeit bei einem unabhängigen Institut beauftragt. Die Ergebnisse liegen seit Kurzem vor und belegen die große Bedeutung des neutralen und kostenlosen Beratungsangebotes der Klimaschutzagentur. Bereits im ersten Jahr nach der Beratung durch die Klimaschutzagentur hat weit mehr als die Hälfte der Privatleute, die im Rahmen der Erstberatungen oder der "Mach Dein Haus fit - Kampagne" über individuelle Möglichkeiten der Sanierung informiert worden sind, die empfohlenen Modernisierungsmaßnahmen umgesetzt. Ein weiteres Drittel hat die Maßnahmen konkret geplant und/oder bereits beauftragt. Insgesamt hat die Klimaschutzagentur durch ihre Beratungsaktivitäten bereits Investitionen in Höhe von circa 6,55 Millionen Euro ausgelöst. Das bedeutet, dass Sanierer durchschnittlich rund 22.000 Euro ausgegeben haben. "Das ist natürlich bei unserem Handwerk angekommen", bestätigt Karl-Wilhelm Steinmann, Kreishandwerksmeister und Vorsitzender des Fördervereins der Klimaschutzagentur Weserbergland. " Wir haben damals die neutrale Beratungsinstanz mit angeschoben um im Klimaschutz voranzukommen. Heute zeigt sich, wir sind alle Gewinner: die Umwelt, der Bürger und die heimische Wirtschaft." Der Kreishandwerksmeister machte auf der Bilanzpressekonferenz noch einmal deutlich, wie wichtig für die Bürger die Neutralität der Klimaschutzagentur ist. "Sanierungsentscheidungen trifft man nur ein bis zwei Mal im Leben, da will sich niemand etwas aufschwatzen lassen. Bei der Klimaschutzagentur sind sich Investoren sicher, gewerkeübergreifend und individuell informiert zu werden und jederzeit bei jedem Schritt maßgeschneiderte Hilfestellung zu erhalten."
Die Möglichkeiten der individuellen Modernisierung zeigen dabei eine große Bandbreite: Im Landkreis Hameln-Pyrmont sind auf Ratschlag der neutralen Energieberater vielfach neue und effiziente Heizungsanlagen eingebaut worden. Oft ist es nicht bei einer einzelnen Maßnahme geblieben. 42 Prozent haben sich für die neuen energiesparenden Anlagen entschieden, 31 Prozent entschieden sich für neue Fenster, 30 Prozent beauftragten die Dämmung der obersten Geschossdecke, 28 Prozent die Dämmung ihres Dachs und 18 Prozent eine Außenwand-Dämmung.
Überzeugende Argumente für den Einbau von Sonnenkollektoren zur Warmwasser-Bereitung sahen 21 Prozent, für den Einbau einer Solarstromanlage 8 Prozent der Hausbesitzer. Als weiterer Erfolg kann sicherlich gewertet werden, das in der Zwischenzeit auch der Flecken Aerzen Mitglied geworden ist und Bad Münder großes Interesse bekundet hat. Auch über die Kreisgrenzen hinweg nimmt man die erfolgreiche Arbeit der Agentur wahr: Mit dem Landkreis Holzminden werden derzeit Möglichkeiten einer Kooperation diskutiert.