1. Eigenkräfte der Familien wieder neu mobilisieren

    "Rintelner Familienpaten" feiern fünfjähriges Bestehen / Neue Schulungen

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    RINTELN (km). Am vergangenen Montag haben Kinderschutzbund-Mitarbeiter Albrecht Schäffer und eine Reihe von Familienpatinnen und -paten im Rahmen eines Austauschtreffens das fünfjährige Bestehen ihres Projektes gefeiert. Zusammen mit den Ehrenamtlichen ließ sich Schäffer einen Strudel und Salzgebäck schmecken und erinnerte an Besonderheiten und Höhepunkte der vergangenen fünf Jahre.

    Neben den sechs mehrteiligen Paten-Schulungen zählten dazu die monatlichen Austauschtreffen der aktiven Ehrenamtlichen sowie einige gesellige Aktivitäten. So nahmen die Rintelner im August letzten Jahres beispielsweise an einer historischen Stadtführung teil, die von Jenny Lutzer Freifrau von Dingelstedt - alias Lydia Wallenstein - augenzwinkernd durchgeführt wurde. Zu den Highlights zählte auch die Tatsache, dass die Familienpaten im Oktober 2010 beim "Deutschen Bürgerpreis" zum Sieger gekürt wurden und dass der NDR das Projekt im November 2011 im Rahmen der Aktion "Hand in Hand für den Norden" im Fernsehen vorstellte.

    Zum Team der Ehrenamtlichen zählen derzeit sieben Männer und 25 Frauen. Alle haben vor Beginn ihrer Tätigkeit an einer Familienpaten-Schulung teilgenommen, und die meisten sind derzeit auch in einer Rintelner Familie tätig.

    "Ich bin richtig stolz auf das einfühlsame und ausdauernde Engagement unserer Familienpatinnen und Familienpaten, lobte Albrecht Schäffer "seine" Ehrenamtlichen. Einige seien jetzt schon fast fünf Jahre dabei.

    Schäffer: "Alle haben auf ihre ganz persönliche Art eine Beziehung zu den Eltern und Kindern in den Familien aufgebaut, haben Anteil genommen und Mut gemacht, haben tatkräftig für Entlastung gesorgt, sind Vorbilder gewesen und haben Wege aus vertrackten Situationen aufgezeigt."

    Am 1. September 2008 hatte der Kinderschutzbund das Projekt "Familienpaten Rinteln" gestartet dafür extra den Diplom-Kulturpädagogen Albrecht Schäffer eingestellt. Unter dem Motto "Eltern stützen - Kinder schützen" setzte man sich zunächst das Ziel, pro Jahr etwa zehn Rintelner Familien mit kleinen Kindern zu begleiten und im Alltag durch wöchentliche Besuche zu entlasten.

    Durch eine frühzeitige Unterstützung auf freiwilliger Basis sollte erreicht werden, dass Belastungen in Familien Stück für Stück abgebaut und die häusliche Situation beruhigt wird.

    Dass die niederschwellige Form der Hilfe gut ankam, zeigt ein Blick auf die Zahlen: Im ersten Jahr startete bereits in 15 Rintelner Familien eine Patenschaft, in den Folgejahren kamen jährlich 15 bis 20 neue Familienpatenschaften hinzu. Bis 2013 haben 85 Familien und Alleinerziehende und insgesamt etwa 150 Kinder von der ehrenamtlichen Unterstützung durch "ihre" Paten profitiert. Manche Betreuungen liefen über ein Jahr, manche zwei Jahre, wenige länger als zwei Jahre. Schließlich, erläuterte Albrecht Schäffer, sei die Familienpatenschaft eine Hilfe auf Zeit, die zum Ziel habe, die Eigenkräfte der Familien wieder zu mobilisieren. D

    ie Nachfrage nach Familienpaten hält unterdessen ungebrochen an. Daher führt der Kinderschutzbund ab dem 26. Oktober wieder eine kostenlose Schulungsreihe durch, um neue Ehrenamtliche zu gewinnen. Spezielle Vorkenntnisse, so Schäffer, müsse man dafür nicht mitbringen. Lebenserfahrung, Zeit, Toleranz und Freude im Umgang mit Menschen seien jedoch hilfreiche Kompetenzen. Gern würde der Kinderschutzbund auch weitere Ehrenamtliche mit Migrationshintergrund für die Tätigkeit begeistern, da ein Drittel der begleiteten Familien ihre kulturellen Wurzeln im Ausland hätten.

    Wer sich für die Tätigkeit interessiert, der bekommt beim Kinderschutzbund Rinteln alle notwendigen Informationen. Projektleiter Albrecht Schäffer ist montags bis freitags unter der Telefonnummer 05751/965218 erreichbar. Einzelheiten zum Projekt sind auch auf der Homepage des Kinderschutzbundes (www.kinderschutzbund-rinteln.de) abrufbar.

    Dass die Tätigkeit der Familienpaten kostenlos angeboten werden kann, ist vor allem der Förderung des Landkreises, des Landes Niedersachsen, der Bürgerstiftung Schaumburg, der Stiftung für Rinteln und der Klosterkammer Hannover zu verdanken. Da durch die Zuschüsse aber nicht alle Kosten des Projektes abgedeckt werden können, wirbt der Kinderschutzbund fortlaufend um Spenden und neue Zuschüsse. Foto: km

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