Aygül Özkan auf Spurensuche im Entdeckerhaus

Es war aber auch ein Blick hinter die Kulissen, denn auch in Abwesenheit der Eltern, wurden ihre Stimmen zu Gehör gebracht. Es gibt zwar einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz, aber eben nicht auf Betreuungszeiten, untermauerte Stefanski das Anliegen berufstätiger Eltern. Längere Betreuungszeiten bedeuten aber auch gleichsam mehr Personal und Finanzen. Nur wenn die Samtgemeinde zustimmt können wir aufstocken, denn sie bezahlt die Kräfte. Es ist eine politische Entscheidung, so Stefanski und erinnerte an das zähe Ringen mit dem Samtgemeinderat und -Ausschuss um die Zustimmung einer ganztätigen Betreuung. Dass sich das Durchhaltevermögen und der engagierte Einsatz ganz im Sinne des Elternbedarfs gelohnt haben, durfte an der schnellen Vergabe der Plätze ausgemacht werden. Um eine optimale Förderung zu gewährleisten, wurde im letzten Jahr ein Antrag auf eine II. Integrationsgruppe gestellt, jedoch abgelehnt, so die Leiterin und weiß um die finanziellen Belastungen der Kommunen. Diese tragen einen Hauptteil der Kosten, denn Eltern könnten das finanzielle Paket nicht stemmen. Stellt sich die Frage, wie viele Eltern könnten und wären auch bereit monatlich 250 Euro für einen Krippen- und Kindergartenplatz zu bezahlen? Ein Brennpunkt für Eltern. Wenn es brennt, ist es zu spät, so Özkan und sieht Handlungsbedarf. Sie unterstrich, dass nach dem quantitativen Ausbau der Kinderbetreuung auch die Qualität erhöht werden muss. Themen, wie heilpädagogischer Förderbedarf, ganzheitliche Entwicklung, Fachkräftemangel und Erfahrungsberichte über das integrative und inklusive Arbeiten und die Besichtigung der Einrichtung lagen Özkan, wie auch Beermann am Herzen. Das Entdeckerhaus hat sich den Leitsatz "weniger anleitend - mehr begleitend" auf die Fahne geschrieben, den Beermann bei einem Praktikumstag in der Einrichtung näher kennenlernen möchte. Foto: ka