1. Junge Spanier als Fachkräfte holen

    CDU-Politiker zu Gast bei der Lebenshilfe

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STADTHAGEN (wa). Betreuungsleiter Georg Steimann, Hausleiter Thorsten Wirthgen, Einrichtungsleiter Eckard Ilsemann und CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzender Gunther Feuerbach haben kürzlich dem CDU-Europaabgeordneten Burkhard Balz die Lebenshilfe Schaumburg an der Enzer Straße vorgestellt. Mit dabei war auch Manfred Seller, langjähriger Geschäftsführer der Paritätischen Lebenshilfe Weserbergland. Nach einer Führung durch das Einrichtungsgebäude, fragte Balz, welche Projekte anstehen und wie die Politik diese unterstützen könne. "Wir haben bereits ein Vollsortiment für Menschen mit Handicap geschaffen, trotzdem benötigen wir hin und wieder finanzielle Unterstützung", sagte Seller. Beispielsweise für das aktuelle NANA-Projekt. NANAS sind Plastiken der Künstlerin Niki de Saint Phalle. In der PLSW an der Enzer Straße haben Kinder und Jugendliche diese Kunstobjekte nachgebaut. Die Kosten für Materialien waren jedoch hoch. Gunther Feuerbach regte an, für solche Kunstprojekte Kooperationspartner zu finden. Beispielsweise die örtlichen Schulen oder den Landkreis. Diese könnten die Projektkosten übernehmen. Man wolle nun versuchen die heimischen Schulen mit der PLSW zusammenzuführen. Das sei nicht nur eine vorbeugende Jugendhilfe auf beiden Seiten, auch biete sich der Zusammenschluss allein räumlich gesehen an, sagte Balz.

    Ilsemann halte es für sinnvoll internationale Projekte anzuschieben. "Die Sprachbarrieren sind sehr hoch. Viele Menschen sprechen überhaupt kein Deutsch", sagte Balz dazu. Allerdings bestehen Kontakte zur Region Valencia und deren Wirtschaftsminister. "Wenn spanische pflegerische Fachkräfte nach Deutschland kommen, müsste gesichert sein, dass sie eine ständige Begleitung mit Sprachkontakt in einer Art Übergangszeit bekommen", sagte der CDU-Europaabgeordnete. Für junge Menschen bis 25 herrsche eine dramatische Situation in Spanien. "Wir haben viele Möglichkeiten für spanische Schüler. Es wäre eine glatte Win-Win-Situation", bekräftigte Manfred Seller die Überlegungen. Schaumburg könnte der neue Lebensmittelpunkt für die Spanier werden. "Andere europäische Länder haben nicht so ein gut funktionierendes System wie wir. Die schauen schon wie das Ausbildungssystem bei uns läuft – aber die Umsetzung dauert bestimmt noch 15 Jahre", prognostizierte Gunther Feuerbach. Er halte es jedenfalls für sinnvoll, Fachkräfte in Schaumburauszubilden. Balz wolle nun prüfen, inwieweit es möglich ist junge Menschen aus Europa nach Stadthagen zu bringen.

    In der Lebenshilfe-Einrichtung an der Enzer Straße befinden sich derzeit 70 autistische Kinder und junge Menschen bis 27 Jahren in ambulanter Betreuung. Die Nachfrage ist aufgrund des guten Angebotes der PLSW gewachsen. "Vor 30 Jahren hat da kein Hahn nach gekräht. Heute können schon Hebammen autistische Züge erkennen", sagte Manfred Seller während der Führung durch die Einrichtung. Die erste Anfrage des Landkreises Schaumburg nach einer Einrichtung für Autisten, beschränkte sich damals auf gerade mal zwei Kinder. Foto: wa

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an