RODENBERG (jl). Zwischen gestapelten Kartons bauen die Erzieherinnen Gabriela Mecke-Zingel und Lisa Baumann Spielgeräte wie ein Trecker-Bobby-Car, Baby-Pool mit einem Meer aus kunterbunten Bällen und eine Krabbelinsel zusammen. Nebenan wird geschraubt und gebohrt, der Wasseranschluss in der Küche verlegt, draußen der Rollrasen platziert, die Wassermatschanlage installiert und das Sonnensegel gespannt.
Kurz um: Es herrscht "voll Action" in der neuen Krippe im Baugebiet Leimkaute II, um es mit den Worten des Samtgemeindebürgermeisters zu sagen. Denn am Montag ist es schon so weit, das Gewusel wechselt nahtlos – die Handwerker gehen, die ersten Kleinkinder kommen. Während eines kurzen Besuchs wenige Tage vor der Eröffnung betonte Uwe Heilmann, dass es gelungen sei, den Kostenrahmen von 650 000 Euro einzuhalten, ein "hervorragender Preis". Davon würden Land und Bund maximal 435 000 Euro bezuschussen, ergänzte Reinhard Peter von der Samtgemeinde. "Den Job konnten wir nur so gut machen, weil uns die örtlichen Handwerker so gut unterstützt haben", lobten die beiden.
Entstanden ist ein wahres Spielparadies mit jeweils zwei Gruppen-, Schlaf-, Wasch- und Abstellräumen. Dank einer Fußbodenheizung, die von einer Luftwärmepumpe betrieben wird, macht auch das Krabbeln gleich doppelt so viel Freude. Für die Mitarbeiter gibt es Hauswirtschafts- und Personalräume sowie eine Abstellmöglichkeit für die zahlreichen Kinderwagen. Im Zuge der Inklusion wurde auch gleich eine barrierefreie Toilette eingebaut.
Die Vormittagsgruppe (7.30 bis maximal 13 Uhr) leitet Baumann, die Ganztagsgruppe (7.30 bis 17 Uhr) und die gesamte Einrichtung Mecke-Zingel, die sich begeistert zeigte von dem hellen, offenen und geräumigen Gebäude. Besonders gut gefalle ihr die Kombination aus Holz und Glas sowie der Küchenbereich mit der Möglichkeit auch auf der Terrasse zu essen.
Mehr als 33 Jahre hat Mecke-Zingel, die über Zusatzausbildungen in Sprachbildung und -förderung sowie im Bewegungsbereich verfügt, in der Kita Grover Straße gearbeitet. Die Erfahrung habe ihr gezeigt, dass Kinder heutzutage oftmals in ihren Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt seien. Wenn ein Zweijähriger lieber vor einem Tablet-PC sitze, gingen andere wichtige Dinge verloren. "Bewegungsmängel können zu Schwächen in der Motorik und auch Sprache führen", weiß die Bad Nenndorferin. Daher hat sie sich ein Motto als Ziel gesetzt: "Individuell begleiten statt kollektiv abfertigen".
Dem Krippenteam sei es wichtig, die Kinder in ihrer ganz eigenen Entwicklung und auch Bewegung zu unterstützen. Ihr größtes Anliegen: "Kinder, Eltern und Mitarbeiterinnen sollen sich in diesem Haus einfach gut aufgehoben fühlen."
Noch zweimal schlafen, dann startet mit jeweils vier Kinder in der Vormittags- und Ganztagsgruppe die neue Krippe in der Leimkaute. Monatlich gesellen sich weitere Ein- bis Dreijährige dazu. In beiden Gruppen stehen übrigens noch immer Plätze zur Verfügung. Interessierte Eltern wenden sich bitte direkt an die Krippe oder an Reinhard Peter von der Samtgemeinde (05723 / 70515). Foto: jl