MEERBECK (nb). Wo einst noch das Getreide stand, erstreckt sich heute einer der bekanntesten Gartenbetriebe des Landkreises. 50 Jahre ist es her, dass Hannelore (76) und Roland Lehnert (77) gemeinsam das aufgebaut haben, was Pflanzenliebhaber heute als die Landgärtnerei Lehnert kennen.
Anlässlich dieses besonderen Jubiläums überbrachten Vorsitzender Peter Sprengel und Heinz-Wilhelm Engelke als einer seiner Vorgänger die Glückwünsche des Gartenbau-Kreisverbandes Schaumburg/Hameln persönlich verbundenen und gratulierten ihren Mitgliedern persönlich. Bei Kaffee und einem Glas Apfelsekt erinnerte sich das Paar, wie alles mit ihrem Unternehmen begonnen hatte, das damals 500 Quadratmeter umfasste und sich heute auf stolze dreieinhalbtausend Quadratmeter überdachte Fläche für Produktion und Verkauf ausgedehnt hat. Mithilfe der Kirchengemeinde Meerbeck und der Landgesellschaft Niedersachsen erhielten die Lehnerts damals die Grundlagen, aus denen sie Stück für Stück ihren Traum vom Gärtnereibetrieb wahr werden lassen konnten. Zuerst bezog das Ehepaar Lehnert ein Haus auf dem Nachbargrundstück und begann Ware anzupflanzen, die es auf Wochenmärkten in Stadthagen und Hannover anbot. Erst im folgenden Winter bauten sie erste Gewächshäuser und statteten die Verkaufsfläche mit provisorischen, selbstgebauten Tischen aus. Nachdem das Eigenheim stand, wurde der Expansionskurs fortgesetzt. Lehnert übernahm Aufträge wie den örtlichen Friedhof, erweiterte seinen Verkaufsbereich und baute Stück für Stück Frühbeetkästen, weitere Gewächshäuser und einen eigenen Brunnen zu. Anfangs vorrangig Kohlpflanzen und Alpenveilchen, wurde das Sortiment nach und nach erweitert. Zu zweit haben Hannelore und Roland den Anfang gewagt, Hindernisse bewältigt, sogar die große Ölkrise Mitte der 70er Jahre überstanden - und sich durch Fleiß und Leistung ihren Namen gemacht.
Zur Friedhofspflege sind bis heute neben Kranzbinderei und Grünanlagenpflege noch einige Dienstleistungen mehr hinzugekommen. "Nicht nur der Pflanzenverkauf ist mehr geworden, auch der Service ist immer mehr gefragt", weiß Roland Lehnert. Zehn Mitarbeiter und viele Aushilfskräfte kümmern sich deswegen mit der Familie um die Wünsche ihrer Kunden. "Und ohne die wären wir heute nicht da, wo wir sind", betont Hannelore Lehnert. Dass die Landgärtnerei auch heute noch neben dem Baumarktangebot bestehen kann, liegt laut Engelke daran, "eben immer etwas besser zu sein". Meint, neben der Fachberatung den zu 70 Prozent eigenen Pflanzenkulturen die Zeit zu geben, die sie benötigen. "Es hat sich immer ausgezeichnet, dass hier gute Qualität herangezogen wird. Nur durch gute, kontinuierliche Arbeit lässt sich der Erfolg erreichen. Lehnert stand schon immer für Zuverlässigkeit, Qualität und Service, sonst hätte der Betrieb nicht eine solche Entwicklung gemacht. Und das geht auch nur in einer Familie, wo alle mit Herzblut dabei sind." Neben der Arbeit im heimischen Betrieb hat Roland Lehnert sich dennoch die Zeit genommen, um ehrenamtlich aktiv zu sein und im Vorstand des Gartenbauverbandes mitzuarbeiten und so etwas für den gesamten Berufsstand zu tun. Nachwuchssorgen wie viele ihrer Kollegen müssen die Lehnerts nicht haben, denn im Familienbetrieb ist die zweite Generation längst am Steuer. Sohn Christian hat den Betrieb bereits 2001 von seinen Eltern übernommen, 2002 noch einmal erweitert und möchte die Landgärtnerei gerne ebenso erfolgreich durch die nächsten 50 Jahre führen.
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