STADTHAGEN (mh). Das Goldene Buch der Stadt Stadthagen ist um eine Eintragung reicher: "Ich bin tief beeindruckt von dem Engagement der Bürgerschaft von Stadthagen, die ehemalige Synagoge wieder zum Leben zu erwecken", mit diesen Worten hat sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Tiefensee in einer kleinen Feierstunde im Ratssaal in das Goldene Buch eingetragen. Insbesondere in seiner Funktion als Vorsitzender der Vereinigung "Gegen Vergessen – Für Demokratie" zeigte Wolfgang Tiefensee großes Interesse an der Arbeit des "Fördervereins ehemalige Synagoge Stadthagen". Der Vorstand des Vereins gab einen Überblick über die Arbeit, über die geplanten Aktivitäten und über die Nöte und Probleme, mit denen er zu kämpfen hat.
Damit aus der ehemaligen Synagoge unter anderem der geplante außerschulische Lernort werden kann, ist der Verein auf Geldmittel angewiesen. Die Umbauten und Renovierungen sind mit Kosten verbunden – rund 400 000 Euro sind veranschlagt. Etwa 220 000 Euro hat der Verein schon zusammen, darunter auch circa 70 000 Euro gespendet von den Bürgern der Stadt.
Neue Fenster, eine moderne Heizungs- und Toilettenanlage und nicht zuletzt Vorschriften in Sachen Brandschutz müssen zuerst in Angriff genommen werden, bevor die Schüler im Obergeschoss der ehemaligen Synagoge einen offenen Ort für Erinnerung, Lernen und Bildung finden. Das Erdgeschoss soll für kleinere Veranstaltungen dienen, von Konzerten über Lesungen bis hin zu Ausstellungen, veranschaulichte der Verein.
"Es gibt kein Gen für Mut und Zivilcourage. Ähnlich wie bei Muskeln muss man Mut trainieren und zu seinen Überzeugungen stehen", mahnte Wolfgang Tiefensee im Gespräch und sagte dem Verein seine Unterstützung zu. Um sich einen Eindruck zu verschaffen, besuchte der ehemalige Bundesverkehrsminister zusammen mit einer kleinen Abordnung die ehemalige Synagoge. Im kommenden Jahr sollen hier die Arbeiten beginnen, erklärte der Förderverein, der für Wolfgang Tiefensee zudem noch eine Überraschung bereit hielt: Denn der "Förderverein ehemalige Synagoge Stadthagen" überreichte Wolfgang Tiefensee einen Antrag auf Mitgliedschaft im Verein "Gegen Vergessen – Für Demokratie". Foto: mh
