POLLHAGEN (wtz). Im vergangenen Jahr wurde das Storchennest auf dem Schornstein der Gärtnerei Pietsch mittels einer Metallkonstruktion höher gesetzt. Ziel war es, den Schornstein weiter nutzen zu können und den Störchen weiterhin ein komfortables Nest zu erhalten. In diesem Jahr zeigt sich, dass sich der Aufwand durchaus gelohnt hat.
Es fand sich auch in diesem Jahr wieder ein Storchenpaar ein, welches das Nest als ihr Zuhause erwählte. Nach der Eiablage Ende April schlüpften sogar drei Jungstörche. Wohlbehütet von ihren Eltern wuchsen sie prächtig heran. Ein Elternteil sitzt meist auf den Nachbardächern und passt auf oder ist auf Nahrungssuche.
Das erste Mal geflogen sind die Jungstörche Ende Juli, der Kleinste von ihnen erst Anfang August, berichtet Frank Pietsch, der immer mal wieder nach seinen Schützlingen schaut. So hat er unzählige "Flug-Trainingsstunden" beobachtet.
Mit Flügelschlägen und stetem Hochspringen über dem Nest übten die Jungen während die Eltern von den Nachbardächern versucht hatten, ihre Zöglinge zu locken.
Das Fliegen gelang dann problemlos; die Landungen auf dem Nest gestalteten sich hingegen deutlich schwieriger. Die Jungstörche brauchten mehrere Anflüge, um das Nest zu treffen. Die ersten Ausflüge gingen rüber auf die andere Straßenseite; sie spazierten durch die Chrysanthemen, um hier Nahrung wie Schnecken oder Raupen zu finden. Hierbei haben die Störche einen Wasserbehälter entdeckt, in dem sie auch mal gebadet haben.
Mittlerweile sind die die Jungen tagsüber in den Wiesen oder auf den abgeernteten Feldern in der Umgebung unterwegs und fast nur noch nachts im Nest anzutreffen. Dies nicht mehr lange. Letztes Jahr sind die Jungstörche Ende August getrennt von den Eltern Richtung Süden geflogen, die Eltern dann Mitte September. "Ob sie die Ostroute nach Südafrika oder die Westroute nach Nordafrika oder Spanien nehmen werden, das wissen jedoch nur die Störche selber", so Frank Pietsch. Foto: wtz