Klaus-Peter Wolfs Ostfrieslandkrimis haben längst Kultstatus erreicht. Der siebte Band der Reihe, "Ostfriesenmoor", startete in der Spiegel online Taschenbuch Bestsellerliste auf Platz zwei und ist und war wochenlang in den Top Ten. Der Autor liebt Ostfriesland und kennt dort scheinbar jeden Winkel. Buch für Buch baut er wie bei einem Puzzlespiel ein gewaltiges Gesellschaftspanorama auf. Wer sich durch die Titel blenden lässt und glaubt, hier locker-flockig-seichte Unterhaltung zu finden, irrt sich sehr. Wolf nutzt die Schönheit der Landschaft, um den Riss zu zeigen, der durch die Gesellschaft geht.
Ständig wird der Leser vor Entscheidungen gestellt, zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch. Und so manch kluger Gedanke stellt sich hinterher als völlig blödsinnig heraus und umgekehrt. Er verfasst seine Bücher als Perspektivenarbeiten. Mal sieht man die Welt aus der Sicht des Täters, dann aus der Sicht des Opfers oder der ermittelnden Kommissarin. Und jedes Mal sieht die Welt wirklich anders aus. Mit jeder Perspektive wechselt Wolf die Wahrheit. Jeder Mensch sieht die Welt nicht nur anders, sondern jeder hat auch einigermaßen Recht.
Zum Inhalt: Den Anblick dieser Leiche würde Ann Kathrin Klaasen nie vergessen: Der Täter hat mit Hilfe eines Metalldrahtes den Körper eines toten Mädchens nachgeformt und darüber die Haut gespannt. Dann hat er sein Werk im Moor versenkt. Ann Kathrin Klaasen ist sprachlos, als sie das ganze Ausmaß erkennt, mit dem der Täter hier zu Werke ging. Während das Team in Aurich ersten Hinweisen nachgeht, wird in Norddeich ein Kind vor der Apotheke entführt. Und bald darauf verschwindet ein zweites Kind. Foto: privat
