1. "Förderverein Niederung macht es vorbildlich"

    Diskussion um einen naturnahen Hochwasserschutz / Global denken und lokal handeln

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    Der SPD-Ortsverein Bückeburg und der heimische Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy hatten zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung mit Dr. Matthias Miersch und Wolfhard Müller, Gründer des "Fördervereins Bückeburger Niederung", eingeladen. Dabei ging es um das Thema "Naturnaher Hochwasserschutz - was ist jetzt zu tun?"

    Miersch forderte, aus den Jahrhunderthochwassern, die mittlerweile alle zehn Jahre stattfinden, zu lernen und nach Einflussmöglichkeiten zu suchen, damit solche Katastrophen sich nicht länger in dem Umfang ereignen. "Die Wetterextreme nehmen zu", beschrieb Miersch die Ausgangslage und erinnerte an die Jahre 1983, 1988, 1993, 1995 (Hochwasser am Rhein), 1988, 1989 (Donau), 1997 (Oder), 2010 (Elbe) und 2013 (Elbe, Donau). Die volkswirtschaftlichen Schäden seien immens hoch, "die Kosten des Nichthandelns werden aber viel höher sein".

    Die Gründe sieht der Umwelt-Experte in den Sünden der Vergangenheit und nennt beispielsweise die Begradigung von Flüssen und Bächen, den Bau von Staustufen, den Verlust von Auen und Feuchtgebieten, die Bebauung von Überschwemmungsgebieten und eine kontinuierliche Flächenversiegelung.

    Mit einem "ökologischen Hochwasserschutz" könnten Gegenmaßnahmen ergriffen werden: Flüssen und Auen mehr Raum geben, Auen durch Rückdeichung wiederherstellen, Wasser in der Fläche halten und Moorschutz betreiben.

    Ergänzt werden könnten die Gegenmaßnahmen durch einen technischen Hochwasserschutz. So sollten die Deiche verstärkt und Polder gebaut werden, Flächen entsiegelt werden und Flüsse - wenn überhaupt - nur naturverträglich ausgebaut werden.

    "Der ökologische Hochwasserschutz und der technische Hochwasserschutz müssen sich ergänzen mit Vorrang für den ökologischen Hochwasserschutz, weil der ökologische Hochwasserschutz den Wasserhaushalt verbesset, die Artenvielfalt erhöht - und billiger ist", erläuterte Dr. Matthias Miersch.

    Foto: hb/m

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