POHLE (al). Mit Blasmusik, Gesang und Tanz hat die Pohler Bevölkerung eine neue Attraktion im Dorf eingeweiht. Nach fünf Jahren der Vorbereitung ragt ein Zunftbaum hoch über der Hauptstraße empor und verrät etwas über das vielseitige lokale Leben: Zwölf Vereine, acht Betriebe und eine Privatperson haben sich unter dem an der Spitze prangenden Gemeindewappen verewigt.
Besonders Gerda Wilkening sei die Realisierung zu verdanken, betonte Bürgermeister Jörg Hupe in einer kurzen Ansprache. Die DRK-Ortsvereinsvorsitzende habe nach eigenen Angaben auch "viele Hürden meistern" müssen, bis endlich der Plan Wirklichkeit werden konnte. Wilkening dankte zahlreichen Helfern, die zum Gelingen beitrugen – bis hin zur Feuerwehr, die wenige Tage vor der Einweihung zuletzt mit Muskelkraft den schweren "Baum" an seinen für Fahrzeuge nicht zugänglichen Standort im Garten des Dorfgemeinschaftshauses brachte. Der zehn Meter hohe Mast stammt übrigens auch aus Feuerwehrbesitz: In Suthfeld hatte er bislang die dortige Sirene getragen.
"Ein Baum steht für Leben, und unser Dorf lebt", erläuterte Hupe die Beweggründe und wünschte sich in einer Wortspielerei "weitere starke Äste", die den Zunftbaum als "Zukunftsbaum" für die Gemeinde symbolisiere.
Vor allem sollte es ein "bunter Baum für Pohle" sein, erklärte Wilkening. Statt ausschließlich Vereinswappen und Zunftzeichen anzubringen, entschieden sich die Beteiligten bewusst auch für humorvolle Ansichten örtlichen Tuns. In der Feggendorfer Grafikdesignerin Melanie Dierßen und dem hannoverschen Cartoonisten Michael Fredrich fanden sich Unterstützer. So sind unter anderem eine originelle Feuerwehrszene, ein Klapperstorch mit Baby und eine fahnenschwingende Rotkreuzlerin zu sehen. Und weil nicht jeder Passant in den Garten laufen sollte, um den Baum und seine Dekoration aus nächster Nähe zu studieren, brachten Gerda Wilkening und Jörg Hupe gleich hinter dem Zaun eine spezielle Tafel mit Erläuterungen an – und mit einigen Verszeilen über den Sinn der Gemeinschaftsleistung: "…nun betrachte mich gern und denke stets daran, dass einer alleine nichts erreichen kann".
Damit die Symbole möglichst lange der Witterung trotzen, hatten die Initiatoren lange nach dem geeigneten Materialien suchen müssen. Sie entschieden sich für zwei Aluminiumplatten mit einer Kunststoffschicht in der Mitte und einem UV-stabilen Aufdruck. Hier und da ist noch ein wenig Platz auf den breiten Armen für weitere lokale Initiativen. Foto: al