Los geht es um 10.30 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst, den Weihbischof Heinz-Günter Bongartz aus Hildesheim und Pfarrer Stephan Uchtmann aus Stadthagen gestalten. Musikalisch werden sie von der Gruppe "SaLiSchalom", Orgel und Querflöte begleitet. Nach Ende der Messe geht es zum Sektempfang, der das anschließende Gemeindefest eröffnet. Neben Essen und Getränken wird den Besuchern vielfältige Unterhaltung geboten. Der Posaunenchor Bergkirchen sorgt für Musik, Kinder und Erwachsene dürfen sich auf ein umfangreiches Spieleprogramm und eine Überraschung freuen, die Kirchenvorstandsmitglied Friedrich Unnold noch nicht verraten wollte. Für die Vorbereitung hatte sich eigens eine Gruppe gegründet, die verschiedene Aktionen geplant hat. Eine Festschrift mit Grußworten, Erinnerungsfotos und historischen Fakten rund um das Jubiläum ist so ebenfalls entstanden, für die Andrea Guretzki, Susanne Hintz, Manfred Burghard, Unnold und Pfarrer Uchtmann einiges an redaktioneller Recherche auf sich genommen haben. Doch auch wenn es nicht gerade ein Fest vorzubereiten gilt, halten die Freiwilligen zur Stange. In den letzten Wochen haben sie etwa einen Zaun gebaut, neuen Teppichboden in der Kirche verlegt oder nun kurz vor dem Jubiläum alles noch einmal auf Hochglanz gebracht. "Die Gemeinde ist sehr lebendig", berichtet Unnold. Sie ist es gewöhnt, die Dinge selbst anzufassen und Ideen in die Tat umzusetzen. Den Grund für diese Eigenständigkeit sieht Unnold in der Tatsache, dass die Gemeinde seit ihrer Gründung nie einen eigenen Pfarrer vor Ort hatte und so auf sich selbst als Motor angewiesen war, wenn es etwas zu Regeln galt. Schon als es darum ging, eine Kirche zu errichten, legten die Gemeindemitglieder Hand an und erbrachten Eigenleistung. Heimatvertriebene des Zweiten Weltkrieges der deutschen Ostgebiete bildeten den Großteil der katholischen Gemeinde. Zwar wurden sie seelsorgerisch betreut, doch ihr größter Wunsch blieb: Mit einer eigenen Kirche das Zuhause-Gefühl am neuen Wohnort stärken und ankommen. "Eine Kirche für die Leute", wie Unnold sie beschreibt, war "Herz Jesu" immer. Daran konnte auch die Strukturreform vergangenes Jahr nichts ändern, seit der Sachsenhagen nicht mehr zur Seelsorgeeinheit Hohnhorst/Lindhorst mit Bokeloh gehört, sondern als Filialkirche wie Lindhorst nun der St.-Joseph-Gemeinde Stadthagen angeschlossen ist. Den Zusammenschluss bewertet Unnold nach einigen Befürchtungen heute positiv und freut sich, dass unsere Gemeinde erhalten bleibt: "Die Situation ist gestärkt, die Infrastruktur der Kirche auf gutem Stand. Die Stadthäger haben uns herzlich aufgenommen, kommen zu unseren Gottesdiensten und die Gemeinde ist überörtlich zusammengewachsen." Offen für Begegnung war die Sachsenhäger Gemeinde von Anfang an, auch gegenüber der anderen Konfession am Ort, deren Gotteshaus sie in den Anfängen mitnutzte. "Wir sind sozusagen Vorreiter der Ökumene", freut sich Unnold. Das Verhältnis zu den evangelischen Kirchen in der Samtgemeinde ist entsprechend offen und gut. Heute umfasst die Gemeinde etwa 500 Mitglieder, die regelmäßig an den Messen teilnehmen. Fast der Stand vom Zeitpunkt der Gemeindegründung. Die im Wechsel mit Lindhorst stattfindenden, 14-tägigen Gottesdienste sind laut Unnold nach wie vor gut besucht. Wenn das kein Grund zum Feiern und Erinnern ist. Denn eingeladen sind morgen nicht nur die Sachsenhäger, sondern auch ehemalige Gemeindemitglieder und Freunde. Fortgesetzt werden die Feierlichkeiten anlässlich des Kirchen-Jubiläums eine Woche später. Am Sonntag, dem 18. August um 17 Uhr lädt die Gemeinde zum Konzert "Geistliche Abendmusik" ein, das verschiedene Künstler und Interpreten aus den Mitgliedsgemeinden gemeinsam gestalten.Foto: nb
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Früher wie heute ein Stück Heimat
Die Kirche "Herz Jesu" wird 50 Jahre alt / Gemeinde lädt morgen zum Fest ein
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