LAUENAU (al). Merkwürdige Gestalten tummelten sich auf 300 Metern der Rodenberger Aue: Schneewittchen im Plastiksarg, eine verschleierte Frau, ein Vampir mit mächtigen Zähnen und sogar ein Reifenstecher, wie er in den vergangenen Wochen sich an fremden Autos zu schaffen gemacht hatte. Kleine gelbe Plastikenten waren mit diesen Dekorationen versehen worden. Fast zu schade, um sie den Fluten preiszugeben. Doch das war Sinn der Sache – zum jetzt achten Mal: Das Entenrennen im Rahmen des Lauenauer Ferienprogramms gilt unverändert als ein Höhepunkt der sommerlichen Wochen.
Der Vorsitzende des veranstaltenden SPD-Ortsvereins, Jürgen Japes, strahlte: 96 verkaufte Enten und 83 Starter seien "ein Rekord" in der lokalen Regattageschichte. Offiziell zugelassen waren nur "bebastelte" Rennkandidaten. Aber Japes schickte auch die zurückgegebenen nackten Rotschnäbel auf den Wasserweg: "Unsere FKK-Truppe", grinste er.
Doch auch ohne diese Extrarunde hatte das Publikum seinen Spaß. Mehr noch: Schon lange vor dem Start herrschte Spannung und Rätselraten, wer von den Bewerbern wohl nach Vorrunde, Zwischenlauf und Finale den Schnabel vorn haben könnte: vielleicht die als Katamaran dekorierte oder die mit dem (Plastik-)Schlauchboot unter dem Bauch. Eine Ente sah sogar einen "Heißluftballon" über sich, der jedoch bald mit Schlagseite im Wasser dümpelte.
Japes selbst brachte die Rennkandidaten sorgfältig zu Wasser; 300 Meter bachabwärts notierten Helfer mit Kescher genau den Zieleinlauf. Und damit auch ja keine Ente sich in Ästen oder Untiefen am Ufer verfangen konnte, hatte sich der Ortsverein kurzerhand die bei Schwimmwettkämpfen üblichen Begrenzungen im Freibad ausgeliehen.
Am späten Nachmittag freute sich der Lauenauer Niklas Pfaff über den Regattasieg, gefolgt von Jona Liewald (Lauenau) und Moritz Flügge (Hülsede). Für sie gab es je nach Platzierung Zehner-Freikarten für Eishalle und Mineralbad oder einen Pizza-Gutschein. Weitere sieben Finalteilnehmer erhielten kleinere Preise.
Doch schon vor dem Start hatten drei weitere Teilnehmer einen ersten Gewinn übernehmen können: Die Batman-Ente von Benjamin Brettschneider war von einer lokalen Prominenten-Jury als schönste anerkannt worden. Der Fünfjährige Lauenauer hatte sie mit den Eltern Isabella und Andreas gemeinsam kreiert. Auf den zweiten Rang kam Kilian Clasen aus Messenkamp mit seiner Version von Donald Duck, während Janina Liewald (Lauenau) ihre Ente keck in ein Schlauchboot als Werbung für die DLRG gesetzt hatte. Foto: al