LANDKREIS (wa). Das British Weekend auf dem Rittergut Remeringhausen vereint alles, was Groß Britannien ausmacht. "Wir wollten nicht mehr nur die britische Lebensart übernehmen, sondern auch den typisch britischen Charity-Gedanken", sagt Gutsherr Nicolaus von Schöning. Bei der letzten Veranstaltung Anfang Juni hatte eine Gruppe von Freundinnen rund um Gutsherrin Tania von Schöning, die Gastronomie im Gutshaus und ehemaligen Pferdestall komplett in Eigenregie durchgeführt. Die Einnahmen, 750 Euro, hat das Team nun an die Bürgerstiftung Schaumburg übergeben.
Unter anderem mussten dafür 120 Liter Karotten-Ingwer-Suppe gekocht, 550 Sandwiches geschmiert und 1000 Scones für die Teatime hergestellt werden: Dafür verantwortlich waren Christiane Bolte, Janin Hoffrichter, Simone Klocke, Petra von Berlepsch und Tania von Schöning sowie deren Familien. "Alle haben mitgeholfen", erzählt Christiane Bolte. Logistisch und kalkulatorisch sei die Aktion ein riesiger Aufwand gewesen. Das habe man etwas unterschätzt. Die Arbeit hat sich jedoch vollends gelohnt: Die Summe von 750 Euro fließt auf Wunsch der Familien in das größte Stiftungsprojekt "Leselust Schaumburg". Etwa hundert ehrenamtliche Lesepaten kümmern sich in Schaumburger Schulen und Kindertagesstätten darum, dass Kinder Lust und Spaß am Lesen bekommen. Alles ehrenamtlich. In speziellen Schulungen bekommen die oftmals Laien Einblick in das pädagogische Konzept. Während in Kindertagesstätten vorgelesen wird, steht bei Schülern das dialogische Lesen, Zuhören und Diskutieren im Mittelpunkt. Die Lesepaten arbeiten dabei eng mit den Erziehern und Lehrkräften zusammen. Die Spende an die Leselust Schaumburg war für die Gastro-Gruppe des British Weekends eine Herzensangelegenheit: "Wir haben alle Kinder. Uns ist aufgefallen, dass viele Schulkameraden oft Leseschwierigkeiten haben", erklärt Christiane Bolte. Nicolaus von Schöning begründete das Engagement etwas kritischer: "Wir haben 16 Bundesländer und 16 Bildungssysteme – unsere Kinder müssen dafür als Versuchskaninchen her halten", sagte er. Intensive pädagogische Betreuung bleibt auf der Strecke. Gut, dass es ehrenamtlich Engagierte gibt, die sich für zusätzliche Förderung von Kindern einsetzen. Und gut, dass es Unterstützer gibt, die dafür sorgen, dass das Projekt am Leben bleibt. Foto: wa