MESSENKAMP (al). Rund sechs Wochen nach dem Einbau der "Rüttelstreifen" auf der Kreisstraße 61 zwischen Messenkamp und Nienstedt ist die "Bürgerinitiative Lärmschutz" vom Erfolg der Maßnahme noch nicht überzeugt. Allerdings wolle sie mit einer ersten Bilanz abwarten und - wie schon bei der Durchsetzung ihrer Forderungen – mit konkreten Zahlen aufwarten.
Sicher habe er das "subjektive Empfinden", dass sich die "Lärmbelästigung grundsätzlich gebessert" habe, teilte jetzt Sprecher Kai Kietzke mit. Die Initiative hatte im vergangenen Jahr besonders Kritik an so genannten "Wettrennen" geübt: Zwischen zwei Wendepunkten wurde die Zeit für das Durchfahren der dortigen Serpentinen von Kameraden gestoppt. Der Rekord lag bei 43 Touren eines einzigen Motorradfahrers an einem Nachmittag.
Doch offenbar schrecken die eingebauten Schwellen uneinsichtige Zweiradlenker nicht ab. Kietzke musste an einem Juliwochenende selbst beobachten, "wie einzelne Motorradfahrer weiterhin über längere Zeit hin- und herfuhren". Tage später habe er die Kennzeichen von zwei Maschinen notiert, die "von 20.30 bis 21.40 Uhr ca. 20 Mal vorbeifuhren und dabei auch im Dorf sehr laut zu hören waren. Nach meinem Eindruck wurde dabei vor den Schwellen kaum oder nur leicht abgebremst."
Kietzke erklärte erneut, dass es ihm nicht darum gehe, Motorradfahrer generell von der K 61 fernzuhalten. Wichtig sei die Erhöhung der Verkehrssicherheit, indem zum Beispiel das Tempolimit von 50 km/h in den Kurven eingehalten werde, sowie der Lärmschutz für die Orte Messenkamp und Altenhagen II, die besonders unter dem Hin- und Herfahren durch sehr laute Maschinen zu leiden hätten.
Die Bürgerinitiative habe im vergangenen Jahr die beteiligten Behörden durch eine nachvollziehbare umfassende Statistik von einem dringenden Handlungsbedarf überzeugen können. Deshalb werde auch jetzt eine konkrete Stellungnahme zur Wirksamkeit der "Rüttelstreifen" wiederum nicht ausschließlich durch persönliche Eindrücke belegt, sondern durch konkrete Fakten: "Eine wirklich belastbare Aussage, ob die Schwellen die erhoffte Wirkung bringen, kann nur nach längerer Beobachtung beziehungsweise nach weiteren Verkehrszählungen getroffen werden." Kietzke verweist auf die noch andauernde Ferienzeit: Danach werde die Bürgerinitiative das weitere Vorgehen besprechen. Eine konkrete Bilanz dürfte deshalb erst zum Ende der Biker-Saison folgen. Foto: al