1. Wenn ein Ballon vor der Haustür landet

    Ballontaufe an der Rodenberger Aue lockt Schaulustige ins Feld / Nur bei richtiger Thermik geht es in die Luft

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    MESSENKAMP (jl). Ein sommerlicher Abend, die Sonne scheint unermüdlich am wolkenlosen Himmel. Das perfekte Wetter, um im Garten bei einem kühlen Glas Wein ein richtig gutes Buch zu lesen – oder im Heißluftballon über Schaumburgs Felder und Wiesen zu fliegen. Denn nur wenn sich in der Luft keine Thermik aufbaut, kann eine Ballonfahrt starten. Thermische Böen könnten die nach unten geöffnete Ballonhülle zusammendrücken. Die Heißluft würde nach unten heraus gepresst und der Ballon abstürzen.

    Das unverkennbare Rauschen des Brenners, der die Temperatur im Innern eines Heißluftballons während der Fahrt bei etwa 90 Grad hält, reißt die Leseratte aus ihrem Schmöker. Hektisch blickt sie gen Himmel. Nichts.

    Dann wieder das Rauschen, jetzt lauter und schon beängstigend nah.

    Wo ist er nur? Wer aus einem Dachfenster zur Straßenseite lugt, duckt sich instinktiv wieder weg.

    Der Ballon, sichtlich im Landeanflug, scheint zum Anfassen dicht. Rauschend quält er sich über die Bäume an den ehemaligen Gleisen der Süntelbahn. Jetzt aber schnell.

    Kinder düsen auf ihren Fahrrädern ins Feld, um das Spektakel aus nächster Nähe zu erleben. Schließlich landet nicht jeden Tag ein Luftfahrzeug vor der Haustür. Gerade noch rechtzeitig erreichen die Schaulustigen die Wiese zwischen der Rodenberger Aue und der Mittelmühle. Dann geht alles ganz schnell: Der Korb setzt auf, die Insassen springen heraus, laufen über die Wiese, ziehen an einem Tau, die Ballonhülle klatscht auf den Boden. Die Insassen stoßen darauf an, sie feiern wohl eine Ballontaufe. Die "Zuschauer" gehen beeindruckt nach Hause in ihren Garten und widmen sich wieder ihrem Schmöker.

    Foto: jl

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an