FEGGENDORF (al). Am "Feggendorfer Stolln" sind seit Wochen noch mehr Menschen anzutreffen als bisher. Zwar tummeln sich hier auch Besucher; mehr noch aber wechselten sich Baufirmen ab; Mitglieder der Betriebsmannschaft vernachlässigen gar die aufwendige Sanierung im Stollen selbst. Alle Anstrengungen gelten der Fertigstellung des künftigen Zechenhauses. "Wir können es", freut sich Betriebsleiter Florian Garbe, "endlich Ende September einweihen". Bis dahin aber ist noch eine Menge zu tun. Denn während Aufbau und Außenarbeiten weitgehend von Firmen erledigt wurden, hat sich der Stollen-Förderverein für den Innenausbau selbst verpflichtet. Und dafür bleiben nur gut zwei Monate Zeit. Dankbar aber berichtet Garbe von der immer noch herrschenden "Euphorie" der acht bis zehn Mann zählenden Gruppe, die bis zu drei Terminen pro Woche abwechseln oder gemeinsam anpacken. Schon hängen die ersten Kauenhaken unter der Decke. Die 80 Jahre alten Originalgestelle von einem stillgelegten Schacht im Ruhrgebiet können künftige Besucher mittels langer Ketten herablassen, um die eigene Jacke gegen Schutzkleidung auszutauschen. Für Garbe sind die Haken nur ein erstes Beispiel für weiteres historisches Inventar. Nicht einmal die Lichtschalter sollen aus modernem Material bestehen: "Wir verwenden Bakelit-Drehschalter, wie sie in den fünfziger Jahren üblich waren." Für die "Lampenstube", in der Gäste bei Führungen mit Geleucht versehen werden, wartet bereits Inventar, das aus einem Betrieb im ostwestfälischen Nammen stammt.
Am Sonnabend, 28. September, wird der Neubau geladenen Gästen vorgestellt. Am Sonntag, 29. September, erhalten Besucher des jährlichen Bergfests die Gelegenheit, sich rund um das Zechenhaus zu informieren und sein Innenleben zu besichtigen. Der Tag beginnt mit einem Gottesdienst um 10 Uhr. In den weiteren Stunden werden ständig Führungen nach Bedarf sowie Speisen und Getränke angeboten.
Von außen macht das Gebäude schon jetzt einen perfekten Eindruck mit seinen mit Holz verschalten Fassaden und seinen großen Fensterläden.
Die Freude beim Förderverein aber ist auch deshalb so groß, weil nun endlich die Zeit der provisorischen Unterbringung in Container und Bauwagen zu Ende geht. Dabei geht es insbesondere um die Werkstatt, die sie sich in einem Teil des Gebäudes befindet. Sie hat sogar einen Gleisanschluss – falls einmal eine Lore zu reparieren ist. Foto: al