LAUENAU (al). Der Lauenauer Ratsherr von Bündnis 90/Die Grünen, Norbert Bruhne, behält den Vorsitz im Ausschuss für Jugend, Kultur, Umweltschutz und Wege und auch sein Ratsmandat. Er werde weiterhin "mit Sachverstand und Ideenreichtum" seine Aufgabe wahrnehmen, erklärte er in einer Pressemitteilung. Zugleich erneuerte er seine Kritik an der "plumpen Ablehnungsinszenierung", die seiner Ansicht nach SPD und Verwaltung bieten würde. Bruhne hatte unter lautem Protest die jüngste Ausschusssitzung verlassen, nachdem sein Antrag, die Sitzung zu unterbrechen, an der Stimmenmehrheit gescheitert war (SW berichtete). An diesem Abend blieb offen, ob er nur für den weiteren Sitzungsverlauf oder für den Rest der Wahlperiode den Vorsitz niederlegen würde.
Hintergrund des Eklats: Bruhne wollte dem örtlichen Künstler Theodor Vollmer Gelegenheit bieten, dessen Vorschlag zur im Ausschuss diskutierten Neugestaltung des Volksparks zu erläutern.
Das jedoch hatte der stellvertretende Gemeindedirektor Jörg Döpke aus rechtlichen Gründen in Frage gestellt: Die von Vollmer vorgelegte Darstellung sei mit einem eindeutigen Vermerk auf dessen Urheberrecht versehen und demzufolge als "Geschenk" oder "Spende" an die Gemeinde durch einen Ratsbeschluss abzusegnen. Das verlange das Kommunalverfassungsrecht. In seiner Mitteilung geht Bruhne auf die rechtliche Seite der Angelegenheit nicht weiter, sondern beschreibt sie nur als "falsch" und "unerträglich". Dass er die Sitzung aus Protest verlassen habe, sei ein Mittel gewesen, "um sich Gehör zu verschaffen". Für den Grünen-Ratsherrn sei der Vorfall ein weiteres Beispiel "für die Missachtung anderer Meinungen und … eine Blockadepolitik" durch die SPD, heißt es in dem Schreiben unter anderem. Dem wolle er weiterhin entgegen steuern. Kreativen Menschen Gehör müsse Gehör verschafft werden, besonders, wenn sie mit ihrem Beitrag "das Gemeinwesen engagiert verbessern helfen". Solche Ideen hätten "eine Chance zur Umsetzung" verdient.
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