POHLE (al). Sie sind quer durch einen Gemüsegarten gestiefelt, haben einen Kuhstall besucht und standen am Ende vor mächtigen Maschinen: Örtliche Mitglieder des Landfrauenvereins Sünteltal zeigten 13 Mädchen und Jungen des Pohler Kindergartens alle Facetten des bäuerlichen Tuns. Zum dritten Mal beteiligten sie sich an der landesweiten Aktion "Landwirtschaft für kleine Hände".
Allerdings musste die quirlige Schar gleich drei Familien besuchen. Längst haben sich die Höfe spezialisiert: "Mischbetriebe gibt es gar nicht mehr", bedauerte Ortsvertrauensfrau Dagmar Baumgart. Überdies beklagte sie den Rückgang ihres Erwerbszweigs: Von den einst weit über 20 Pohler Betrieben sind nur noch einige wenige übrig geblieben.
Umso mehr ist es Baumgart und ihren Vereinskameradinnen ein Anliegen, die noch vorhandene landwirtschaftliche Produktion der heranwachsenden Generation näher zu bringen. So schauten sich die Kinder zunächst im großen Gemüsegarten von Barbara Brinkmann um, in dem auch Weizen und Gerste auf kleiner Fläche als Anschauungsmaterial reifen. Doch das Interesse galt eigentlich mehr den allmählich den sich allmählich rötenden Erdbeeren. Im Nu hatten die Kinder sie entdeckt. Zudem zeigten sie sich durchaus sachverständig. Schnell wurden Zwiebel und Karotte Nur der Rhabarber gab anfänglich etwas Rätsel auf.
Bei Friedrich Pfingsten stießen die Mädchen und Jungen noch auf das klassische Flair eines Bauernhofes – mit Misthaufen vor der Tür und prächtigen Tieren. Im Stall werden hier noch Rinder und Schweine gehalten.
Bis auf einen großen Hund gibt es bei der Familie Baumgart indes keine Vierbeiner mehr. Dass sich der Betrieb auf den Ackerbau spezialisiert hat, war nicht zu übersehen: Ein riesiger Mähdrescher dominierte den Hof; große Schleppergespanne sorgten gleichfalls für staunende Gesichter.
Doch die Landfrauen weckten ebenfalls das Interesse – mit einer kleinen Ausstellung von allerlei Pflanzen und Früchten. Und solernten die Kinder, dass aus Raps Öl, aus Mais Cornflakes und aus Kartoffeln die beliebten Chips entstehen. Sogar eine Zuckerrübe rankte aus einem Blumentopf neben allerlei aus ihr gewonnenen Süßstoffen. Zur Belohnung für so viel Aufmerksamkeit gab es anschließend eine zünftige Treckertour quer durch die Feldmark.
Bei den begleitenden Müttern warben die Gastgeberinnen in eigener Sache. Sie suchen neue Mitglieder für ihren Landfrauenverein. Der Name soll dabei ganz wörtlich genommen werden: Willkommen seien alle Frauen, die auf dem Land wohnen. Foto: al