1. Der fruchtige Marathon am Herd

    Wie die Kirschenzeit jetzt Selbstpflücker anspornt und für eine köstliche, kulinarische Abwechslung sorgt

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    LANDKREIS (jl). Endlich Sommer. Endlich Kirschenzeit. Und was macht die fleißige Hausfrau an einem Sonntag, wenn sie den zur Abwechslung mal wolkenverhangenen Himmel sieht? Sie schickt ihre Helferlein die Leiter hinauf in die Krone, während sie selbst auf Zehnspitzen nach dunkelroten Schwarzkirschen greift. Die Angst, der nächste Regen lässt die voller Saft stehenden Früchte aufplatzen, treibt die "Hobbyernter" zur Hochleistung. Sie stürzen sich geradezu auf das pralle, runde Obst vor ihnen, wechseln hinüber zum nächsten Baum mit gelb-rot leuchtenden Glaskirschen, vergessen alles um sich herum. Erst wenn auch der letzte von sieben Eimern randvoll gefüllt ist, kommen sie wieder zu Sinnen und fragen sich überrascht: Wohin mit so vielen Kirschen? Neben dem direkten Naschen (Kirschen sind reich an Mineralstoffen wie Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen und bieten eine ausgewogenen Mischung an Provitamin A, Vitaminen der B-Gruppe, Vitamin C und E), der Verwendung für einen Kirschkuchen oder Milchreis lassen sich die Früchte auch hervorragend einmachen oder zu Marmelade verarbeiten. Und das Toastbrot am Morgen schmeckt doch gleich doppelt so gut, wenn der Genießer weiß, dass der süße Aufstrich aus dem heimischen Garten und eigenen Kochtopf stammt. Da sich aber selbst das kühl gelagerte Obst nur wenige Tage hält, ist Eile geboten – bei einer Ernte von mehreren Eimern keine leichte Aufgabe. Nachdem die eifrige Hausfrau am darauffolgenden Werktag auf der Suche nach Gelierzucker vom einen zum nächsten Supermarkt gehetzt ist (schließlich hatten noch weitaus mehr Selbstpflücker die gleiche Idee), die Früchte sortiert (nur einwandfreie sollten im Einmachglas landen) gewaschen und entsteint hat (Achtung Spritzgefahr!), startet sie zum Marathon am Herd. Im Rausch des Einkochens und süßen Kirschduftes wird sie mutig und probiert exotische Kreationen wie Kirschmarmelade mit Banane, Zimt oder Bittermandelaroma. Das Ergebnis: 25 Gläser selbst gemachte Kirschmarmelade mit vielen verschiedenen Geschmacksnoten. Und wer dann immer noch nicht genug hat, stellt eben auch seinen eigenen Kirschsaft her und setzt mit den Kernen, Kandiszucker, einer Prise Vanille sowie einer Flasche Doppelkorn seinen eigenen Schnaps an. Das Internet liefert dabei Rezepte für alle erdenklichen Verarbeitungsvarianten und jeden Geschmack. Einfach ausprobieren, noch bis Mitte August ist Kirschenzeit. Foto: jl

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