1. Expertin nimmt verordnungsfreies Mittel für ein verlängertes Leben unter die Lupe

    Abgeordnete und Präventionsexpertin informiert sich in Obernkirchen über die Aktion "Länger besser leben"

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Was die Bundestagsabgeordnete von Bündnis90/Die Grünen, Mitglied des Gesundheitsausschusses, über das Projekt zu sagen hatte, wird sicherlich nicht nur den Krankenkassenvorstand erfreuen. "Wir haben hier eine ganze Schatzkiste mit Ideen für die Gesundheitspolitik gefunden", so ihre Einschätzung. Maria Klein-Schmeink, auch Sprecherin für Prävention und Patientenrechte der grünen Bundestagsfraktion, informierte sich vor Ort über das nach Angaben der BKK24 "größte regionale Vorsorgeprojekt in Deutschland". "Das Projekt ist ein sehr gutes Beispiel wie man die Menschen mitnehmen kann und sie selber gestalten lassen kann. Das kann man nicht verschreiben", zeigte sie sich begeistert.

    Ende 2011 hatte die BKK24 die Aktion ins Leben gerufen. Auf Basis einer europaweiten Studie über den Zusammenhang zwischen Gesundheitsverhalten und Lebenserwartung nutzen derzeit 4000 Teilnehmer die Präventionsangebote der mehr als 150 Partner. Durch gesunde Ernährung, Nikotinentwöhnung, ausreichend Bewegung und angemessenen Umgang mit Alkohol soll die Lebenserwartung um bis zu 14 Jahre steigen. Gerade im Landkreis bestehe hier Handlungsbedarf, wie Friedrich Schütte erklärte: In Niedersachsen sterben deutlich mehr Männer als Frauen, bevor sie das 65 Lebensjahr erreicht haben. "Im Landkreis Schaumburg sterben die Männer sogar doppelt so häufig früher als die Frauen," verdeutlichte er.

    Statt einer vorgetroffenen Auswahl an Präventionsmaßnahmen sollen die Versicherten bei der Aktion genau die Maßnahmen angeboten bekommen, die ihren persönlichen Gesundheitsstatus verbessern und die zudem ihren Vorlieben entsprechen. "Außerdem wollen wir Personenkreise erreichen, die sich bisher nicht für die eigene Vorsorge interessiert haben", so der Vorstand. Derzeit warten rund 500 Angebote auf die Teilnehmer. "Für mich das die Aktion ‚Leuchtturmcharakter‘. Ich kann mir vorstellen, dass sie sich in Jahren und Jahrzehnten in der ganzen Bundesrepublik bewährt hat", zeigt sich Klaus Vater, seinerzeit Pressechef des Bundesgesundheitsministeriums unter Ulla Schmidt und jetzt Mitglied des Beirates der Aktion, von dem Erfolg überzeugt. Erste Auswertungen des wissenschaftlichen Beirates haben bewiesen, dass sich die Gesundheit der "Länger besser leben"-Gemeinde im Verhältnis zur Vergleichsgruppe stetig verbessert habe, erklären die Verantwortlichen. Derzeit denkt man auch darüber nach, die regionale Begrenzung aufzuheben. Weitere Städte, sowie der benachbarte Landkreis Nienburg, sind schon mit einbezogen. Zudem sind überregionale Partner, wie die Deutsche Herzstiftung, mit im Boot.

    "Dass die Krankenkasse ihre Kunden mit diesem Vorgehen zur Gesundheitsförderung abholt, statt nur Angebote vorzuhalten und auf Interessenten zu warten, halte ich für vorbildlich" , lobt Maria Klein-Schmeink. Sie will nun prüfen und gemeinsam mit ihrer Fraktion entscheiden, ob und wie die "Länger besser leben"-Aktion Impulse für die Präventionspolitik liefern könne.

    Foto: mh

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an