RINTELN (ste). Die hohe Ingenieurkunst des Recyclings haben 23 Jugendliche der Gymnasien aus Clausthal-Zellerfeld und Rinteln an der TU Clausthal kennen gelernt. Für die naturwissenschaftlich interessierten Elftklässler enden jetzt drei Projekttage am TU-Institut für Aufbereitung sowie in den Unternehmen Electrocycling und Norzinco in Goslar. "Die Tage mit Vorträgen, Laborarbeit und Besichtigungen in Betrieben haben einen auf jeden Fall sensibler für die Themen Müll und Recycling gemacht." Darin waren sich Anna Sophie Rokitta von der Robert-Koch-Schule und Sebastian Requardt vom Ernestinum einig. Worum ging es genau? Ein Beispiel: Indium oder Germanium, Edelmetalle mit besonderen Eigenschaften, werden etwa in Bauteilen von Flachbildschirmen oder Flugzeugen verwendet. Werden Bildschirm oder Flieger verschrottet, landen die Metalle auf einer Deponie oder verschwinden in den Rückständen einer Müllverbrennungsanlage. Wie wertvolle Metalle zurückgewonnen werden können und wie man dafür sorgt, dass diese Verfahren selbst wiederum möglichst wenig die Umwelt belasten, das erfuhren die Schülerinnen und Schüler während der Recyclingtage. Den Anstoß zu dieser Veranstaltung hatte ein Workshop der Universität am Gymnasium Ernestinum in Rinteln vor eineinhalb Jahren gegeben. Die Chemielehrer starteten daraufhin eine Sammelaktion für Althandys an ihrer Schule und konzipierten mit Jochen Brinkmann und Dr. Andreas Czymai von der Clausthaler Kontaktstelle Schule/Universität die Projekttage im Harz. An der Hochschule führten Dr. Jörg Kähler und Dr. Volker Vogt vom Institut für Aufbereitung die Jugendlichen in Theorie und Experimenten in physikalische und chemische Trennmethoden des Recyclings ein. Und in guter Ergänzung zur Universität zeigten Diplom-Ingenieur Guido Sellin von der Electrocycling GmbH und Prokurist Peter Brandes von der Norzinco GmbH, beides namhafte Recycling-Unternehmen in Oker bei Goslar, den Teenagern am zweiten und dritten Projekttag die industrielle Praxis im großtechnischen Maßstab mit ausführlichen Werksführungen. "Wir haben ein Gastgeschenk mitgebracht", berichtete Christoph Ochs, begleitender Chemielehrer aus Rinteln beim Unternehmensbesuch am Dienstagnachmittag. Er hatte die bislang in der Schulaktion gesammelten Althandys im Gepäck. Dazu ergänzte er: "Wir haben durch die Aktion Prozesse kennen gelernt, die uns kein Schulbuch so plastisch vor Augen führen könnte. Und wir freuen uns, dass die ausrangierten Mobiltelefone bei Electro-cycling der Wiederverwertung zugeführt werden." Foto: privat
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Wertvolle Metalle aus Schrott zurückgewinnen
Die TU Clausthal sensibilisiert Schüler für das Thema Recycling / Alte Handys gehören nicht in den Müll
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