LANDKREIS (hb/m). Für die Arbeit des NSU-Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestages ist dessen Vorsitzender, der heimische Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy (SPD) am Dienstag in Berlin geehrt worden. Er erhielt einen nach der Familie Genc, die 1993 in Solingen Opfer eines fremdenfeindlichen Brandanschlages auf ihr Haus wurde, benannten Preis. Schirmherr der Preisverleihung im Berliner Hotel "Adlon" am Brandenburger Tor war Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert. Die Laudatio hat der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Frank-Walter Steinmeier, gehalten.
"Unsere Jury hat einstimmig entschieden, Sebastian Edathy mit dem Hoffnungspreis stellvertretend für die Arbeit des gesamten Untersuchungsausschusses auszuzeichnen. Sein Engagement gegen den Rechtsextremismus und das zielgerichtete Auftreten bei der lückenlosen Aufklärung der NSU-Morde ist beispielgebend", begründet die Jury ihre Entscheidung.
Edathy zeigte sich in seiner Dankesrede berührt von der Auszeichnung. Die Rückgewinnung verloren gegangenen Vertrauens in den Rechtsstaat sei das Hauptziel der Arbeit des Untersuchungsausschusses. Dies könne nur bei einer schonungslosen Analyse der Frage gelingen, wie eine rechtsextreme Terrorzelle jahrelang mordend durch die Republik zeihen vermochte, ohne von den Sicherheitsbehörden als solche erkannt zu werden.
"Es ist eine Frage der demokratischen Selbstachtung unserer Gesellschaft, dass Menschen vor Verbrechen geschützt werden, egal wer sie sind", sagte Edathy. Gewaltbereiter Rechtsextremismus dürfe nie wieder derart unterschätzt werden wie in der Vergangenheit. "Wer Menschen wegen ihrer Herkunft oder Hautfarbe angreift, der stellt die Grundlagen unserer Gesellschaft insgesamt in Frage, und das dürfen wir nicht dulden", so der Bundestagsabgeordnete. Foto: pr