Es stimmte einfach alles an diesem Tag – von der Auswahl der Melodien bis hin zur pointierten Moderation.
Das erste Kompliment machte Hausherr Matthias von Münchhausen: "Apelern ohne Chor ist wie Kirche ohne Turm", bescheinigte er dem Vorsitzenden Herbert Holk.
Keine Rede war mehr davon, dass der Verein vor knapp vier Jahrzehnten fast vor dem Aus stand. Heute zählen knapp zwei Dutzend Aktive zu einem Stamm mit gutem Altersdurchschnitt.
Der Ehrenvorsitzende des Kreischorverbands Hannover, Peter Walther, warb eindringlich für das Chorwesen: "Leider ist der Sport heute marktbeherrschend", klagte er, es gebe in Deutschland jedoch auch "Millionen Sänger".
Um den Stellenwert des Liedes zu verbessern, werde bereits in Kindergärten und Schulen systematisch dafür geworben. Für Apelerns Bürgermeister Heinrich Oppenhausen galt das Ambiente als eines "der schönsten Schlossinnenhöfe in Schaumburg".
Dafür sei der Konzertnachmittag doch "ideal". Die perfekt funktionierende Verstärkeranlage trug zum Gelingen bei: Die Sängerstimmen wurden bis weit in die Remise getragen, in der das Publikum an langen Tischen Platz genommen hatte.
Im Programm wechselten sich die Chorgemeinschaft Bodenwerder/Hehlen, der Kirchenchor Apelern und der Frauenchor Lauenau, die Männergesangvereine Nienbrügge, Stadthagen und Bückeburg sowie die Gastgeber selbst ab und gefielen mit der ganzen Vielfalt des Gesangs - von getragenen Weisen über bekannte Volkslieder bis hin zu schwungvollen Stücken in modernen Arrangements. Mit einer kleinen Besonderheit wartete der Apelerner Chor auf: Ein Liedtext stammte vom Balladendichter Börries von Münchhausen, der Kindheitsjahre auf dem Hof verbracht hatte.
Ergänzt wurde das Programm durch fröhliche Blasmusik der Turnerkapelle des TSV Germania Pohle und durch die Moderation von MGV-Mitglied Hans Rüschenpöhler.
Geschickt verstand er es, mit kleinen Interviews dem musikalischen Nachmittag weitere heitere Akzente zu geben. Foto: al