STADTHAGEN (wa). Ehrenamtliche investieren viele Stunden Arbeit und schaffen unbezahlbare Werte: Mit diesen Worten hat Bürgermeister Bernd Hellmann seine Rede zu Ehren von fünf Schaumburgern eröffnet. Vergangenen Montag bekamen Erika Socher, Rudolf Seiger, Adolf Tadje, Dr. Udo Jobst und Willi Widdel ihre Ehrennadeln beziehungsweise Ehrenmedaillen.
Seit fast 40 Jahren ist Erika Socher Frauenwartin beim VfL Stadthagen. "Mit ihrer Lebensfreude und freundlichen Art, gelingt es ihr immer wieder gleichgesinnte Mitstreiter zu finden und sie zum Mitmachen zu bewegen", zitierte Hellmann den VfL-Vorstandsvorsitzenden Rüdiger Scheibe. Selbstständig organisiert die 73-Jährige für die VfL-Mitglieder Veranstaltungen jeglicher Art – von der Theaterfahrt bis zum Kniffel-Abend. Von 1992 bis 1998 war er Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Stadthagen. Feuerwehrkamerad ist er bereits seit stolzen 60 Jahren: Adolf Tatje ist in der Kreisstadt eine Institution. Als Stadtarchivar der Stadt Stadthagen sitzt er noch heute engagiert am Schreibtisch und kümmert sich um die Digitalisierung der Archivalien und Restaurierung des Walkiefers am Alten Rathaus. Fußball ist sein Leben: Rudolf Seiger hat sich wie kein anderer für die Belange des Jugendfußballs eingesetzt. Seit 65 Jahren ist er Mitglied des TSV Eintracht Bückeberge. War lange selbst beim TSV Eintracht Wendthagen aktiv und war von 1950 bis 1986 Jugendtrainer beziehungsweise Jugendleiter des Vereines. "Insgesamt 56 Jahre hat Rudolf Seiger an vorderster Front mitgearbeitet", hält Hellmann fest. Im Dezember 2009 bekam Seiger das Bundesverdienstkreuz für seine fast 60-Jährige Tätigkeit im Jugendsportbereich. Heute ist er Vorsitzender des Förderkreises Jugendfußball.
Mit 18 Jahren war er das erste Mal beim Schützenfest Stadthagen dabei: Willi Widdel ist nach Angabe des Bürgermeisters "Mr. Schützenfest". Den Anzug lieh er sich damals vom Vater, den Zylinder vom Onkel. 1957 war Widdel, der in Nienstädt wohnt, Rottmeister bei den Jungen Bürgern Oberstadt. Von 1976 bis 2005 sogar Hauptmann der 1. Quartierschaft. Er ist Mitbegründer des Fördervereines Musik beim Historischen Schützenfest Stadthagen und amtiert als erster Vorsitzender. Ihm verdankt Stadthagen einiges: Dr. Udo Jobst ist Mitbegründer und Vorsitzender des Vereines Renaissance Stadthagen. Er hat viele Projekte wie beispielsweise die Restaurierung des Mausoleums angeschoben und begleitet. Dr. Jobst arbeitet nebenbei außerdem in verschiedenen Arbeitskreisen und Vereinen mit: AG Tourismusförderung Stadthagen, Leitbildarbeitskreis Handel, Gewerbe, Kultur, Arbeitskreis Zehntscheune, Regionale Kulturlandschaft der Schaumburger Landschaft, Schaumburger Land Tourismusförderung. Das größte Anliegen des Ausgezeichneten: Die Öffnung des Stadthäger Schlosses für Besucher.
Sich für die Stadtgesellschaft zu engagieren trägt einerseits zur Identifikation mit unserer Gesellschaft mit seiner Stadt und mit seinem Landkreis bei, ist aber auch Vorbild und Motivation für viele andere. Und gerade für unsere Jugend ist diese Vorbildwirkung eine gute Erziehung", sagte Hellmann. Obwohl Ehrenamt unentgeltlich ist, zahle sich das Engagement trotzdem aus. Es sei für die Menschen eine Quelle, aus der sie schöpfen können. Foto: wa
