WIEDENBRÜGGE (nb). Durchhalten ist für alle Ehrensache, die beim "Kleinsten Schützenfest der Welt" mitfeiern. Von festlicher Flaute keine Spur. Schützen, Bürger und Gäste halten ihm seit Jahren die Treue. Erst recht, wenn so viel geboten wird wie in diesem Jahr. Der Zwerchfell und Hirnzellen gleichermaßen stimulierende Comedy-Abend war lediglich der Auftakt zu weiteren Höhepunkten, die über die nächsten zwei Tage noch kommen sollten.
Hoch hinaus ging es am Sonnabendnachmittag bereits für die jüngeren Schützenfestbesucher. Der Förderverein hatte mit einem "Vierer-Euro-Bungee" richtig aufgefahren und damit eine regelrechte Attraktion für Kinder und Jugendliche geschaffen, die einen Großteil des Festplatzes einnahm.
Große Sprünge und rasante Überschläge boten allen Kaffeegästen neben den Musikstücken der Feuerwehrkapelle Mardorf so noch ein Unterhaltungsprogramm obendrauf. Deutlich abwärts ging es am Abend allerdings mit dem Schützenrock und der Live-Partyband "Rock4Magic"- direkt auf die Autobahn Richtung Hölle. Bei Klassikern wie "Highway to Hell", "Let‘ s have a Party" oder "I love Rock ‘n‘ Roll" ließ sich die feiernde Meute nicht erst lange bitten.
"Rock4Magic", die im vergangenen Jahr bereits in leicht veränderter Formation an den Start gingen, haben ein weiteres Mal gezeigt, dass sie sowohl musikalisch etwas auf dem Kasten wie auch das Stimmungsbarometer im Festzelt fest in ihrem Griff haben. Zwischendurch räumten die sechs Musiker mit Covern von Metallica und Rammstein auch für härtere Töne Platz ein. Ein Spektrum zwischen "Engel", Extrabreit und "Pfefferminz", das bei den Besuchern bestens ankam.
Selbst in den frühen Morgenstunden ging es noch zur Sache, und bei "Alohahe" sogar auf den Grund des Zeltbodens. Durchtanzen ist im Roderikdorf Ehrensache und keiner geht, bevor die Party nicht zu Ende ist, selbst wenn das Rott die "Rosen"- und "Nelken"-Träger am Sonntagmorgen viel zu früh zu sich ruft. Immerhin stand nach der Beförderung des Schützen und Künstlers Eckhard Titze zum offiziellen "Zwei-Sterne-Koch" am Tag zuvor am Sonntag auch noch der große Umzug durch das Dorf mit Besuch beim örtlichen Seniorensitz und das Anbringen der verbleibenden vier Schützenscheiben auf dem Programm. Moralische wie personelle Unterstützung gab es dabei nicht nur vom Drum- und Music-Corps "Blue Bandits" und dem Spielmannszug aus Hagenburg, auch die benachbarten Winzlarer Schützen zeigten vor Ort Präsenz. Junge Leute und ältere Semester haben hier ein ganzes Wochenende gemeinsam Spaß. Keiner kommt zu kurz und jeder packt freiwillig mit an. Abwechslung, kreative Ideen und eine rundum gute Mischung: Wiedenbrügge zeigt wie man es macht.
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