Ein für die Kommune glücklicher Umstand hatte sich im vergangenen Frühjahr ergeben. Drei Termine waren zur Zwangsversteigerung der Immobilie angesetzt gewesen; und nie fand sich ein Interessent. Schließlich kaufte die Gemeinde für einen Bruchteil des Verkehrswerts das nur äußerlich marode wirkende Gebäude. Lange bestand jedoch keine Klarheit über die mögliche spätere Nutzung.
Das zeigte sich erst in den Wintermonaten, als der Tagespflege-Gedanke geboren wurde. Gemeindedirektor Uwe Heilmann sieht dies als Chance, "den Standort Apelern aufzuwerten". Von Vorteil sei die direkte Nachbarschaft zur Grundschule. Denn die geplante Betreuung kann sich auch Kindern dieser Altersgruppe widmen.
Allerdings verzögerte sich der Umbaustart. Nach Heilmanns Angaben bedurfte es einiger Abstimmungen, darunter auch mit der Denkmalbehörde wegen der direkt benachbarten Kirche. Auch der Gemeinderat selbst diskutierte Wünsche zum zunächst vorgelegten Baukonzept.
Inzwischen aber hat der Ausbau in einem ersten Abschnitt begonnen. Elektrische Leitungen werden verlegt, die Deckenverkleidung verändert und eine neue Treppe eingebaut. Die Außenfassade erhält die bereits vom vorherigen Eigentümer begonnene Verkleidung aus Holz.
Während die Tagespflege voraussichtlich im August ihre Arbeit aufnehmen kann, ist die Nutzung der Restflächen im Erd- und Obergeschoss noch offen. Je nach Größenbedarf könnten hier bis zu drei Wohnungen entstehen. "Den weiteren Ausbau erledigen wir in Absprache mit Mietinteressenten", betonte Heilmann. Der Zuschnitt der Räume hänge davon ab, ob eine größere Familie einziehen will oder aber allein stehende Personen. Bislang sei noch nicht um Mieter geworben worden. Dies habe auch etwas mit den personellen Kapazitäten im Rathaus zu tun: "Momentan konzentrieren wir unsere Kräfte auf das neue Krippengebäude in Rodenberg." Dieser Bau habe Vorrang. Sollten sich jedoch Mietinteressenten melden, würden die weiteren Bauabschnitte im Kantorenhaus bald in Angriff genommen. Foto: al