RINTELN (km). Grund zur Freude gab es jetzt auf dem Polizeikommissariat - und zwar für Petra Rabbe-Hartinger, Vorsitzende des Kinderschutzbundes, und Dagmar Behrens, die Leiterin des Regionalbüros der niedersächsische Stiftung Opferhilfe.
Die ungewöhnliche Geschichte, wie die beiden Einrichtungen jeweils zu einer 100-Euro-Spende kamen, erlärte Polizeichef Wilfried Korte: Vor zwei Jahren war Manfred Hausser in Rolfshagen in Abwesenheit von Einbrechern heimgesucht worden. Und die Täter machten fette Beute - im Gegenwert von insgesamt rund 90.000 Euro. Neben wertvollem Schmuck verschwanden unter anderem eine Briefmarkensammlung sowie eine Reihe von außergewöhnlichen Gewehren und Zielfernrohren, wie Manfred Hausser selbst bei der Polizei erläuterte. Eines der Gewehre sei ursprünglich für einen arabischen Scheich angefertigt worden, dem die Büchse aber nicht gefallen habe. Deshalb bekam der passionierte Jäger Manfred Hausser die Chance, die Waffe zu erwerben - und schlug zu einem fünfstelligen "Schnäppchen"-Preis zu. Die Ermittlung der Täter sei für die Polizei mit viel Arbeit verbunden gewesen, erinnerte sich Wilfried Korte. Alle Nachbarn des Opfers in Rolfshagen wurden befragt, jeder noch so wagen Spur gingen die Ermittler nach. Und schließlich gingen die vier Täter tatsächlich ins Netz, nachdem einer der bösen Buben versucht hatte, ein Zielfernrohr zu verkaufen. Unterm Strich sind alle Beteiligten längst rechtkräftig verurteilt - drei zu mehrjährigen Gefängnisstrafen, einer kam mit Bewährung davon. Den größten Teil der Beute konnte die Polizei wieder beschaffen, allein der Schmuck blieb bis dato verschwunden. Darüber aber, dass er seine Waffensammlung wieder hat, freute sich Manfred Hausser dergestalt, dass er der Polizei eine Geldspende anbot - die die Beamten natürlich nicht annehmen durften. Daher wurden einfach die Adressaten modifiziert.
Und der Kinderschutzbung und die Opferhilfe, befand Wilfried Korte, seien genau die richtigen Einrichtungen. Beim Kinderschutzbund lobte der Polizei-Chef das vielfältige und flexible Aufgaben-Spektrum - vom gemeinsamen Kochen bis zur Hilfe bei den Hausaufgaben.
Bei der Stiftung Opferhilfe hob Korte die lobenswerte Tatsache hervor, dass sich überhaupt jemand um die Opfer von Verbrechen kümmere, die oftmals traumatisiert seien, vor allem im Fall von Wohnungseinbrüchen. Die letzte Statistik zeigt auch, dass die Angebote der vor 12 Jahren gegründeten Einrichtung immer häufiger konsultiert wird - und nur selten mal ein Antrag abgeleht werde.Foto: km