RINTELN (ste). Wie löscht man eigentlich einen Fettbrand in der Küche? Wie gefährlich ist es, wenn man Spraydosen ins Feuer wirft oder damit Flammenwerfer spielt? Was brennt schneller: Diesel oder Benzin? Wie fühlt man sich, wenn man etwa 1 Promille Alkohol im Blut hat? Diese und viele weitere Fragen klärten die Fachleute auf dem "Tag der offenen Tür" der Ortswehr Rinteln. Die hatte anlässlich ihres 150. Geburtstages dazu ans Feuerwehrhaus an der Seetorstraße und auf den angrenzenden Parkplatz des Friedhofes eingeladen. Zahlreiche Besucher folgten der Einladung und informierten sich bei "ihrer" Ortswehr über die schlagkräftige Einsatztruppe, schauten der Polizei über die Schulter, waren begeistert von den Vorführungen der Berufsfeuerwehr Hannover, schauten hin, als das THW die Höhenrettung vorstellte und ließen sich von den gut ausgebildeten Sanitätern des DRK über die Intensivmöglichkeiten des Rettungswagens informieren. Die Verkehrswacht hatte mit ihrem Überschlagsimulator einen besonderen Anziehungspunkt für viele Besucher aufgebaut. Dort konnte man sich in einem VW New Beetle regelrecht auf den Kopf stellen lassen und musste dann versuchen, sich richtig aus dem Fahrzeug zu befreien. Eine aufregende Sache mit großem "Aha-Effekt"! Am Würstchenstand herrschte in der Mittagszeit großer Andrang und Ortsbrandmeister Thomas Blaue und seine Aktiven hatten alle Hände voll zu tun, um die Besucher rundum zufrieden zu stellen. Das umfangreiche Kuchenbuffet wurde am Nachmittag fast vollständig verputzt. Einen richtig dicken Batzen trug Kadir Boga vom "Mosquito" zum Gelingen des Tages bei. Er übernahm den Cocktail-Stand inklusive der dort ausgeschenkten Getränke komplett aus eigener Tasche und ließ die Einnahmen der Wehr zukommen. Das Orchester unter der Leitung von Klaus Diebietz sorgte für die musikalische Unterhaltung. Die Musiker hatten bereits am Abend zuvor mit dem "Großen Zapfenstreich" in der Innenstadt Werbung für die Feuerwehr gemacht (s. gesonderten Bericht).
Ach ja, bleiben ja noch die Antworten auf die oben gestellten Fragen. Zum einen ist Wasser als Löschmittel für Fettbrände absolut ungeeignet und meist reicht ein Deckel auf dem Topf oder eine Löschdecke. Zum anderen bersten Spraydosen durch das in ihnen verwendete Treibmittel wie kleine Bomben und Diesel ist im flüssigen Zustand eher schwer entzündlich; erst zerstäubt entwickelt es seine Energie. Mit einer besonderen Brille konnte man am Stand der Polizei die Promillegrenze optisch nachempfinden und zudem noch einen Reaktionstest machen.
Der "Tag der offenen Tür" war eine runde Sache; Schade, dass die Feuerwehr nicht bald wieder Geburtstag hat.
Foto: ste