1. Landeskirche schrumpft schneller als erwartet

    Rechnerisch eine Gemeinde weniger in knapp drei Jahren / Bericht zur Pfarrstellenplanung vor der Synode

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    Bis 2020 will die Landeskirche insgesamt sieben Pfarrstellen einsparen. Der Grund dafür sind sinkenden Mitgliederzahlen und somit weniger Kirchensteuereinnahmen. Die noch 2010 angenommenen Kennzahlen für die Pfarrstellenplanung lagen bei 1900 Gemeindegliedern pro Pfarrstelle, 2200 für eine weitere in der Gemeinde. "Die stimmen eigentlich nicht mehr", sagte Böversen vor der Synode am vergangenen Wochenende in Meinsen. Er hatte für alle Gemeinden Mitgliederzahlen zusammengetragen. Zwei Beispiele: Stadthagen verliert von September 2010 bis April 2013 2170 Gemeindeglieder. Die Kirchengemeinde Lauenhagen schrumpft im selben Zeitraum um 60 Gemeindeglieder. Keine Gemeinde hat es geschafft, die Mitgliederzahl zu halten oder gar zu erhöhen.

    13 Gemeinden in der Landeskirche Schaumburg-Lippe suchen seit zwei Jahren nach Kooperationsmöglichkeiten. Zwölf davon haben sich auf ganz unterschiedliche Weise bereits getroffen. Die Kirchengemeinde Probsthagen spielt das Modell eines "Teilzeitpastors" durch, der einen Teil seiner Arbeitszeit in einer anderen Gemeinde, etwa in Stadthagen oder Lauenhagen, leisten könnte.

    Aus allen Gemeinden gebe es den Konsens, "die Kirche im Dorf zu lassen und einen Bustourismus zu vermeiden", so Böversen. "Die Stimmung ist nach vorn gerichtet", sagt Pastor Jörg Böversen. Eine Fragebogen-Aktion Anfang des Jahres habe bereits gezeigt, dass in den Gemeinden kein Zweifel an der Notwendigkeit der Kooperationsbemühungen bestehe. Ein Gesprächstreffen im April hat gezeigt, dass die Gemeindevertreter auch an den Entwicklungen in der Nachbarschaft interessiert seien.

    Transparenz, Austausch, Miteinander seien die Schlagworte, die den aktuellen Stand des Prozesses beschreiben, so Böversen.

    Die Landeskirche Schaumburg-Lippe will im Herbst einen neuen Stellenplan mit der langfristigen Verteilung der Pfarrstellen beschließen.

    Neben der Reduzierung der Pfarrstellen muss die Landeskirche zugleich der Überalterung ihrer Pfarrerschaft vorbeugen. Sieben Vikare sollen bis 2020 in der Landeskirche ausgebildet und nach Möglichkeit in den Dienst der Landeskirche genommen werden. Fotos:ih

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