(bt). Es war fast zu befürchten: Nach stundenlangen Regenfällen von Samstag- bis Montagnachmittag stieg der Grundwasserspiegel so stark an, dass im Bereich der Lindhorster Westsiedlung in Minutenschnelle wieder einmal Keller vollliefen. In mehr als zwanzig Kellern stand das Wasser bis zu 60 Zentimetern hoch. Einige Bewohner schalteten eigene Pumpen ein, an manchen Stellen fiel der Strom aus.
Aus der in Beckedorf am Waldrand gelegenen Albert-Schweitzer-Straße erreichte am Montag gegen elf Uhr ein Hilferuf die Einsatzleitung der Feuerwehr im Lindhorster Gerätehaus: Eine mehr als zwanzig Meter hohe mächtige Eiche hatte sich aufgrund des aufgeweichten Bodens quer über die schmale Fahrbahn gelegt. Glück im Unglück hatte ein Passant, der sich nahe der Unglücksstelle aufhielt, vom stürzenden Baum aber verfehlt wurde. Da die Straße eine Sackgasse ist, konnten Bewohner, die im hinteren Verlauf der Straße wohnen, ihren Bereich mit dem Auto nicht mehr verlassen. Lindhorsts Ortsbrandmeister Jörg Böhnke und Gemeindebrandmeister Ralf Stöber, die die Hilfsmaßnahmen in der Einsatzzentrale im Feuerwehrgerätehaus leiteten, schickten Helfer mit zwei Kettensägen zum Ort des Geschehens. In Lüdersfeld hieß es im Bereich des Meierstegs am Ziegenbach "Land unter". Bis zum Abend stiegen die Fluten aber nicht weiter an und verschonten die Gebäude entlang der Straßen Meierhof und An der Kapelle. Um 7.29 Uhr war am Montag der erste Hilferuf aus der Lindhorster Feldstraße bei der Feuerwehr eingegangen. Weitere folgten unmittelbar danach. Jörg Böhnke alarmierte zunächst nur die Lindhorster Wehr und schickte seine Feuerwehrwehrkameraden mit Lenzpumpen zur Hilfe in die betroffenen Keller. Aber schon bald stellte sich heraus, dass der Einsatz aller Wehren aus der Samtgemeinde notwendig wurde. Die Samtgemeinde - Verwaltung wurde über das Ausmaß des Hochwassers in Kenntnis gesetzt und in Absprache und mit Unterstützung der Bauhof-Mitarbeiter wurden rund 700 Sandsäcke gefüllt und insbesondere in Lüdersfeld verteilt. Insgesamt kamen etwa 60 Feuerwehrleute zum Einsatz. Sie kämpften stundenlang gegen die Regenfluten an. Erst am späten Montagabend rückten die Kräfte – sie alle sind ehrenamtlich tätig – ab, nachdem sich die Lage an der Regen- und Hochwasserfront leicht entspannt hatte. Auf die Samtgemeinde kommen für die Hilfeleistungen der Feuerwehr voraussichtlich Kosten zwischen 5.000 und 10.000 Euro zu. Damit sind unter anderem nach dem Einsatz notwendige Reparaturen zu begleichen wie der Ausfall einer Lenzpumpe, die instand gesetzt werden muss. Darüber hinaus fallen Kosten für die Erstattung des Verdienstausfalls sowie die notwendige Verpflegung der Einsatzkräfte an. Foto: bt