1. Nur über den Zaun zur Arbeitsstelle

    Hochwasser am Riesbach in Apelern bringt Anwohner in Rage/Sorgen auch am Salzbach

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    APELERN (al). Die sintflutartigen Regenfälle am vergangenen Wochenende haben an der Engstelle des Riesbachs in Apelern für neues Unheil gesorgt: Am Montagmorgen stand die gleichnamige kleine Fahrbahn so sehr unter Wasser, dass Anwohner ihre Grundstücke nicht mehr verlassen konnten. Zuletzt hatten im Januar die Eigentümer auf die Unzumutbarkeit der Situation hingewiesen. Nun sei das Maß endgültig voll, schimpfte Ernst-Dieter Helm.

    Seit Jahren wird zwischen Gemeinde, Behörden und Anwohnern der Zustand in diesem nur etwa 150 Meter langen Nebeneinander von Bach und Straße diskutiert. "Es passiert zu wenig", ist sich Helm mit Nachbar Horst Gödecke einig, der einen vollgelaufenen Keller und ständige Rückstaus in der Kanalisation beklagt. Helm musste am Montag sogar seiner Ehefrau über Zäune hinweg und durch zwei Nachbargrundstücke helfen, damit diese überhaupt ihren Arbeitsplatz erreichen konnte. Sie sei "doch noch in der Probezeit" und wolle nach langer Arbeitslosigkeit den neuen Job doch nicht verlieren. Zum Glück hatte Helm sein Auto schon am Vorabend in Sicherheit gebracht.

    Der Anlieger spart auch nicht mit Vorwürfen gegen den zuständigen Unterhaltungsverband West- und Südaue. Dieser habe zwar das Bachbetts von Geröll und Unrat reinigen sowie Sträucher und Büsche zurückschneiden lassen. Doch das habe für die Hochwassersituation "nichts gebracht", wie nun zu erkennen sei.

    Dass endlich etwas passieren müsse, stehe außer Frage: Bis zu vier Mal im Jahr schwappe der Riesbach an die Grundstückseinfriedung. Am schlimmsten sei es 2007 mit insgesamt 13 Tagen gewesen.

    Glimpflicher ging es für Anrainer an den übrigen Wasserläufen im Bereich der Samtgemeinde Rodenberg aus. Zwar waren die Bachbetten überall bis zum Rand gefüllt; zu Überschwemmungen kam es jedoch nur vereinzelt in der Feldmark. Allerdings stand der Salzbach in Lyhren und Soldorf knapp vor dem Überlaufen. Ein Anwohner der Lyhrener Dorfstraße hatte sich vorsorglich schon mit Brettern und bereit gestellten Sandsäcken gewappnet: Das Wasser wäre sonst direkt in die Diele seines alten Hauses gelaufen. Foto: al

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    Wieder ist die kleine Apelerner Straße "Am Riesbach" für Stunden unpassierbar.

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    Mit Brettern schützt der Lyhrener Kai Parno seinen Hauseingang.

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    Hart an der Grenze: der Salzbach in Soldorf.

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