STADTHAGEN (jl). Welch ungewöhnlicher Duft, der sich in der Sparkasse Schaumburg verbreitet. Auf einem Tisch reihen sich fünfzig Brote aneinander – helle, dunkle, runde, eckige, kurze, lange. Michael Isensee, Sachverständiger des Instituts für Qualitätssicherung von Backwaren (IQBack), greift nach einem beliebigen Laib, schneidet eine Scheibe ab und beginnt mit dem alljährlichen Prozedere: anfassen, riechen, schmecken.
Dieses Mal haben sich neun Bäckereien der Bäckerinnung Schaumburg der öffentlichen Brotprüfung unterzogen. Und das mit großem Erfolg. Jede Bäckerei überzeugte mit mindestens zwei prämierten Backwaren – der Großteil sogar mit deutlich mehr. Insgesamt 34 Brote erhielten für die volle Punktzahl die Auszeichnung "sehr gut", elf ein "gut". Mehr Informationen zu den einzelnen Ergebnissen sind im Internet unter www.brot-test.de nachzulesen.
Vom Weißbrot über Gerster- und Vollkornbrot bis hin zum Bio-Honig-Bierbrot, Sachverständiger Isensee nahm rund 30 verschiedene Sorte genauestens unter die Lupe. Er prüfte nach Form und Aussehen, Oberflächen- und Krusteneigenschaften, Lockerung und Krumenbild, Struktur und Elastizität, Geruch und Geschmack. Letzteres Kriterium untersucht etwa, ob das Aroma des Brotes zu den verwendeten Zutaten und ihrem Mischverhältnis passt. Denn den Geschmack beurteil letztendlich jeder individuell. Der eine mag eben lieber Weißbrot, der andere Vollkornbrot.
Die Teilnahme an der Brotprüfung ist freiwillig. Wie Obermeister Karl Wilke berichtete, nehme die Beteiligung wieder zu. Zwei Bäckereien und sechs Brote mehr seien es im Vergleich zum Vorjahr gewesen. Die Bäckerinnung Schaumburg zählt 17 Mitgliedern, von denen neun teilnahmen. "Natürlich wünsche ich mir, dass alle mitmachen", sagte Wilke und verwies auf den großen Vorteil, dass das Institut nur prämierte Brote veröffentlicht. Die Bäcker erhalten zu jedem ihrer abgelieferten Brote ein Gutachten. Diese gebe bei "befriedigenden" und "verbesserungswürdigen" Urteilen Tipps zum Verfeinern der Rezeptur. "Es kann also nur Gewinner geben", fasste Wilke zusammen. "Die erfolgreiche Teilnahme an der Brotprüfung ist ein Aushängeschild für jede Bäckerei." Denn nur sehr selten komme es vor, dass eine Bäckerei mit allen Broten durchfalle.
Mit dabei waren in diesem Jahr die Bäckerei "Viertel" aus Meerbeck, Bäckerei "Bade" in Lauenhagen, Bio-Vollkornbäckerei "Wilke" aus Niedernwöhren, Bäckerei "Stummeyer" in Pohle, Bäckerei "Drotschmann" aus Haste, Bäckerei "Frenzel" aus Bad Nenndorf, Bäckerei "Planert" in Riehe, Bäckerei "Neitz" aus Hessisch-Oldendorf und Bäckerei "Pesalla" aus Steinhude. Foto: jl