RODENBERG (pd). Ein kleines, ziemlich unscheinbares Gerät, unterstützt jetzt die Feuerwehr Rodenberg, bei Einsätzen noch schneller und effizienter helfen zu können. Gelder von den fördernden Mitgliedern der Wehr sind dafür verwendet worden, ein SmartPad-Computer anzuschaffen.
Auf diesem Computer ist eine spezielle Rettungs-Datenbank gespeichert. Die Rodenberger Feuerwehr ist die einzige Wehr im Landkreis, die bislang mit einem solchen "Rettungs-Computer" ausgestattet ist.
Notärzte und Rettungskräfte arbeiten bei der Versorgung von Schwerstverletzten bei Verkehrsunfällen in der Regel nach dem Prinzip "Goldene Stunde". Gemeint ist damit das Ziel, dass die Unfallopfer spätestens nach 60 Minuten in einer geeigneten Fachklinik versorgt werden. Je nach Art und Schwere einer Verletzung sinkt ansonsten die Überlebenschance rapide ab, bzw. es verlängert sich ein Klinikaufenthalt erheblich. Die Erkenntnis und die Tatsache, dass moderne Kraftfahrzeuge immer stabiler und komplexer in der Antriebs- und Sicherheitstechnik werden, stellen für die Feuerwehren eine immer größer werdende Herausforderung da.
Wie Stefan und Marc Henning Kommerein bei einem Pressegespräch betonen, ist die technische Ausstattung der Feuerwehren in der Samtgemeinde Rodenberg als vorbildlich anzusehen.
Um aber noch rascher und zielgerichteter helfen zu können, wurde der Computer gekauft. In seiner Datenbank sind alle Pkw, Lkw und Busse gespeichert, die derzeit für den europäischen Markt eine Zulassung haben. Im Falle einer Unfallbergung können die Feuerwehrleute über die genaue Typen-Identifizierung zum Beispiel sehen, welche Ansatzpunkte für die Rettungsschere zu nutzen sind. Auch die Einbauorte der Batterien und Airbags eines jeden Fahrzeugtyps ist anhand der Datenbank ersichtlich.
"Vor allem die besonderen Gefahrenpunkte bei Fahrzeugen mit Gas- oder Hybridantrieben werden uns aufgezeigt und das erhöht auch die Sicherheit für die Rettungskräfte", erklärt Stefan Kommerein. Die gespeicherten Informationen gehen deutlich über die der bekannten Rettungskarten hinaus.
Im Einsatzfall ist es vorgesehen, dass der jeweilige Gruppenführer den Computer bedient und die Kameraden mit den notwendigen Daten versorgt. "Natürlich ersetzt der Computer keine fundierte Aus- und Weiterbildung und die gewissenhafte Erkundung am jeweiligen Unfallfahrzeug", ergänzt Marc Henning Kommerein.
Aber heutzutage dürfe eben keine Möglichkeit ungenutzt bleiben, den Unfallopfern die bestmöglich und schnellste Hilfe zukommen zu lassen. Nähere Informationen über den neuen Computer werden in Kürze auch auf der Internetseite unter www.Feuerwehr-Rodenberg.de zu lesen sein. Foto: pd