1. Mit den Augen durch Venedig reisen

    Neue Ausstellung in der Amtspforte / Doris Goerges lädt mit Aquarellen in den Süden ein

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    450 Brücken und Brückchen verbinden 120 kleine Inseln zu dem Venedig, das die Menschen von jeher magisch angezogen hat, "ein Traum aus Licht, Farben und Formen", wie die Künstlerin es selbst beschreibt. Nicht nur ihre Lage in der Lagune mache sie einzigartig, denn sie hat sich ihr Stadtbild aus dem Mittelalter weitgehend bewahrt. Malerische Gondeln vor dem Hintergrund aus maurischen, byzantinischen und spätgotischen Elementen erzeugten einen märchenhaften Eindruck. "Vergangenheit und Gegenwart verbinden sich auf faszinierende Art und Weise", so die Künstlerin, "farbenfrohe Paläste neben morbiden und zerfallenden Häusern, das ist Venedig". Im Licht der aufgehenden und untergehenden Sonne zeigt es sich von seiner schönsten Seite, findet Goerges, und entdeckt darin perfekte Voraussetzungen für die Aquarellmalerei. Mit verlaufenden Farben lasse sich diese Atmosphäre am besten einfangen. Museumsleiterin Susanne Slanina bestätigt das, sie findet den Verfall und die morbide Schönheit Venedigs gut eingefangen. Entstanden sind die eigens für die Amtspforte zusammengestellten Bilder zwischen 2000 und 2011. Die Malerei hat Goerges bereits von Kindesbeinen an fasziniert. Geboren in Berlin und aufgewachsen in Thüringen zu Zeiten der ehemaligen DDR hatte sie jedoch lange Zeit keine Gelegenheit, sich damit zu beschäftigen. In ihrer Schulzeit gab es keinen Kunstunterricht und so wurde sie erst mit dem Eintritt in den Ruhestand zur aktiven Malerin und Künstlerin. Nach etlichen Mal- und Aquarellkursen in Nordgoltern, Nürnberg, Morsum und Malreisen nach Holland, Italien, Worpswede oder Griechenland ist ein großes Repertoire entstanden. Inzwischen hat sie es auf zahlreiche Ausstellungen gebracht, war beim "Tag der offenen Alteliers" der "Schaumburger Landschaft" dabei, ist Mitglied der Ateliergemeinschaft "Farben und Formen" und hat zuletzt mit der Ausstellung "Begegnungen" in der "Alten Polizei" auf sich aufmerksam gemacht. Ob Natur, Menschen oder Tiere, das Verwenden von Fotomotiven oder freies Malen - Goerges Sujets sind vielseitig.

    Am liebsten setzt sie jedoch den Pinsel bei Landschaftsmotiven an. Niemand könne heute mit Bestimmtheit sagen, ob die Lagunenstadt dem ständig steigenden Spiegel der Adria zum Opfer fällt, so Goerges. Sicher sei nur, dass die vielen Bilder der Stadt noch lange von ihrer Schönheit erzählten. Die Ausstellung dauert noch bis zum 30. Juni, das Museum ist Dienstag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr geöffnet, am Sonnabend und Sonntag ebenfalls von 15 bis 17 Uhr. Am Internationalen Museumstag ist die Künstlerin selbst vor Ort und steht für Fragen zu ihren Bildern bereit, die zudem ab 150 Euro käuflich zu erwerben sind, gerahmt und ungerahmt. Wer sich also ein eigenes Stück Venedig nach Hause holen möchte, hat hier die Chance dazu.Foto: nb

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