1. Einsatzkräfte verleben einen relativ ruhigen Vatertag

    Polizei zieht positives Fazit / Keine größeren Ausschreitungen / Hochsitz an der Kreuzbuche in Brand gesteckt

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    LANDKREIS (em). Traditionell zum Himmelfahrtstag haben sich auch dieses Jahr wieder die "Väter" in Gruppen zu Tagestouren im Deister, am Kanal und rund um das Steinhuder Meer zusammengefunden. Nach Abschluss der Einsätze zog die Polizei ein positives Fazit. Das Präventionskonzept sei aufgegangen. In den vergangenen Jahren hatten sich die Regionen im Deister, am Kanal und um das Steinhuder Meer als "Hochburgen" für Partys junger Menschen herauskristallisiert. Nicht selten endeten diese in heftigen Auseinandersetzungen.

    Im Deister waren dieses Jahr überwiegend kleine Gruppen unterwegs, die Polizei geht von etwa 1000 Ausflüglern aus. Positives Fazit hier: Es gab keinen einzigen festgestellten Fall übermäßigen Alkoholmissbrauch von Kindern oder Jugendlichen. Die bekannten Punkte Teufelsbrücke, Kreuzbuche und Annaturm waren dies Jahr kein Anziehungspunkt für grölende und randalierende Personen - es blieb hier während des gesamten Tages ruhig. Allein in etwa 300 Metern Entfernung zur Kreuzbuche steckten Unbekannte gegen 13.30 Uhr einen Hochsitz in Brand. Die Flammen wurden von der Feuerwehr jedoch schnell gelöscht und richteten keinen weiteren Waldschaden an. Den Kammweg bewanderten über den Tag fast überwiegend Familien mit ihren Kindern - die Stimmung war insgesamt gelöst und friedlich. Auch das DRK der Region Hannover zog für den Deister ein positives Fazit. Es gab kaum besondere Vorkommnisse für die Sanitäter. Eingesetzt waren die drei geländegängigen Krankenwagen und ein Rettungswagen.

    Auf dem Mittellandkanal im Bereich Haste waren zwei Boote der DRK-Wasserwacht eingesetzt. Hier konnten die Sanitäter zehn Personen helfen - drei von ihnen mussten mit einem Rettungswagen in eine Klinik transportiert werden. Die Sanitäter der Wasserwacht übernahmen hierbei die Erstversorgung der Betroffenen im Uferbereich, bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Zu Stürzen in den Mittellandkanal kam es nicht. Mit zunehmendem Alkoholpegel der Feiernden, wurde die Stimmung gegen Nachmittag aggressiver. Eingreifen musste die Polizei bei einer Schlägerei am Ortsrand Haste und bei einem alkoholisierten Erwachsenen, der sich auf den Schienen aufhielt. In Bad Hiddenserborn feierten bis zu 1300 Teilnehmer, hauptsächliche Jugendliche, ausgelassen und friedlich. Mit zunehmendem Alkoholpegel nahm die Aggressivitätsbereitschaft teilweise zu. So kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Vertretern der Linken und der Rechten Bückeburger Szene. In Rusbend feierten bis zu 1000 vorwiegend junge Erwachsene und Jugendliche von 11 bis 0.30 Uhr. Die Polizei zeigte sich hier sehr präsent und nahm viele Identitätsfeststellungen auf. Darüberhinaus kam es zu einer Körperverletzung und einem Verstoß gegen das Waffengesetz. Ebenfalls präsent waren die Polizeibeamten am Ludwigsturm in Rinteln, am Klippenturm und in Möllenbeck. Auch hier kam es nicht zu schweren Ausschreitungen.

    Insgesamt waren im Bereich der Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg 160 Beamte im Einsatz. Es kam zu 150 Identitätsfeststellungen und 124 Jugendschutzkontrollen. Verzeichnet wurden 33 Hilfeleistungen, in acht Fällen musste aufgrund von schwerem Alkoholmissbrauch die Eltern der Jugendlichen informiert werden. "Negativer Spitzenreiter" war ein 17-Jähriger der am Kanal in Bad Hiddenserborn mit 1,75 Promille von der Polizei aufgegriffen wurde und anschließend von Rettungskräften versorgt wurde, bis die Eltern des Jugendlichen eintrafen. Wegen Beleidigung, Körperverletzungen und ähnlichen Delikten kam es zu 28 eingeleiteten Ermittlungsverfahren. "Im Gegensatz zu den Vorjahren konnten wir einen vergleichsweise ruhigen Verlauf verzeichnen", fasste Polizeisprecherin Gabriela Mielke zusammen, "was vorallem durch die Präventionsmaßnahmen zu erklären ist".

    Auch an der Weißen Düne in Mardorf und an den Strandterrassen in Steinhude gab es fast nur gute Meldungen. Beide Orte waren wieder Anziehungspunkt für alle Altersklassen, die Polizei zählte jeweils etwa 700 Personen und es waren nur wenige Alkoholexzesse bei Minderjährigen festzustellen. Allerdings gab es an der Weißen Düne bei einem 16-Jährigen den Spitzenwert von 2,46 Promille, er wurde seinen Eltern übergeben. Bei einer 16-Jährigen wurde der Höchstwert mit 2,2 Promille gemessen. Insgesamt wurden 54 Alkoholverstöße bei Minderjährigen festgestellt. Die Polizeibeamten leiteten 42 Ermittlungsverfahren wegen diverser Straftaten ein, unter anderem wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte. Damit ist die Anzahl der Straftaten ähnlich der zum Vorjahr (48). Sie führten zudem 371 Personalienfeststellungen und 189 sogenannte "Gefährderansprachen" durch.

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