STADTHAGEN (bb). Eine insgesamt "hervorragende Sicherheitsbilanz" könne die Stadthäger Polizei im Rückblick auf das Jahr 2012 präsentieren, erklärte der Leiter des Polizeikommissariats Stadthagen Wolfgang Kanngießer bei der Vorstellung der polizeilichen Kriminalitäts-Statistik. Im Vergleich zum Landesdurchschnitt stehe der Kommissariats-Bereich sowohl bei der Zahl der registrierten Straftaten als auch bei Aufklärungsquote gut da. Vorsorglich werde bei der Bekämpfung der Wohnungseinbrüche im Jahr 2013 ein Schwerpunkt gesetzt, so Kanngießer.
Die Zahl der insgesamt registrierten Straftaten sank im Raum Stadthagen von 2409 im Jahr 2011 auf 2269 im Jahr 2012. Dies bedeutet einen Rückgang von etwa 5,8 Prozent, "eine sehr positive Entwicklung", so Kanngießer.
Beide Zahlen bedeuten keine Ausreißer in der Übersicht über die vergangenen fünf Jahre und liegen merklich unter dem landesweiten Durchschnitt. Die Aufklärungsquote sank gegenüber dem Vorjahr geringfügig von rund 62,5 Prozent (2011) auf rund 60,9 Prozent (2012). Die Polizisten des Kommissariats Stadthagen klären damit nach wie vor im Verhältnis mehr Verbrechen auf, als dies im Landesdurchschnitt gelingt.
Kanngießer wertete das geringfügige Absinken der Aufklärungsquote als nicht schwerwiegend. Außerdem sei dies nicht zuletzt auf die hohe Belastung des Kommissariats durch zwei außergewöhnliche Serien zurückzuführen, wie er gemeinsam mit Michael Panitz, Leiter des Kriminal-Ermittlungsdienstes, erläuterte.
So habe insbesondere die Brandserie im Herbst 2012 die Polizei in Atem gehalten. Hinzu seien die Gaunereien von Angehörigen einer Großfamilie gekommen, die in Stadthagen wohnte und weit über die Region hinaus aktiv gewesen sei.
Beides habe viele Mitarbeiter beschäftigt, so dass diese Ressourcen für andere Bereiche, etwa zur Bekämpfung der Betäubungsmittel-Kriminalität, nicht im sonst üblichen Maß zur Verfügung gestanden hätten. Der mutmaßliche Brandstifter sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft, die Großfamilie ist in Richtung Hamburg verzogen.
In den verschiedenen Deliktbereichen verzeichne die Polizei keine alarmierenden Entwicklungen, so Panitz.
Vorsorglich würden sich die Stadthäger Beamten jedoch in 2013 verstärkt der Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen widmen. Besorgnis bereite eine deutliche Zunahme der Einbrüche auf Landes-Ebene in 2012. Dieser Trend zeichne sich im Zuständigkeits-Bereich des Polizeikommissariats Stadthagen glücklicherweise bisher nicht ab. Betroffen seien offenbar vor allem Ortschaften entlang der großen Verkehrs-Achsen wie der Autobahn 2. Trotzdem werde die Polizei verstärkt Präventionsmaßnahmen einleiten. Der Präventionsbeauftragte der Polizei Axel Bergmann bietet etwa Beratungen zur Sicherung des Eigenheims an.
Weiterhin ist es Ziel der Polizei für 2013, die Aufklärungsquote allgemein zu festigen und die Anstrengungen zur Bekämpfung der Betäubungsmittel-Kriminalität wieder zu verstärken.