"Die Aussaat erfolgt später als in den letzten beiden Jahren, aber noch zu einem akzeptablen Termin" beschreibt Dr. Clemens Becker, Geschäftsführer beim Zuckerrübenanbauerverband (ZAV) Niedersachsen-Mitte e.V. die aktuelle Situation in einer Pressemitteilung von Montag. Normalerweise würden die Rüben in der hiesigen Region eher Anfang als Mitte April gesät. Frost und Schnee hätten dies jedoch verhindert.
"Das Wetter in den nächsten Wochen wird entscheidend sein für die Keimung und Entwicklung der Rübenpflanzen" erklärt Dr. Becker.
"Wenn alles gesät ist, darf es gerne einen warmen Regen geben, denn die Pflanzen brauchen Wasser und vor allem Wärme, um den leichten Rückstand wett zu machen." Bei passender Sommer- und Herbstwitterung sei trotz der späten Aussaat noch eine durchschnittliche Ernte möglich. Für konkrete Ertragsprognosen sei es im Moment jedoch noch zu früh. Nach Angaben des Dachverbandes Norddeutscher Zuckerrübenanbauer e.V. (DNZ) enthält die Zuckerrübe im Durchschnitt 17,5 Prozent Zucker. Abhängig von Sorte, Witterung und Standort liegt die Schwankungsbreite bei 15 bis 20 Prozent. Eine Rübe liefert dabei 100 bis 250 Gramm Zucker, also etwa die Menge für ein Blech Plätzchen oder einen Kuchen. Wählen können die Anbauer übrigens zwischen rund 30 auf dem deutschen Markt zugelassenen Rübensorten. Im Landkreis Schaumburg werden in diesem Jahr schätzungsweise auf 1300 Hektar Zuckerrüben angebaut, das ist ein Anteil von fünf Prozent an der Ackerfläche. Im benachbarten Hameln-Pyrmont sind es 3 300 Hektar (10 Prozent der Ackerfläche), in der Region Hannover sogar 11 500 Hektar (13 Prozent der Ackerfläche).
Der ZAV Niedersachsen-Mitte vertritt die Interessen von rund 2 400 Landwirten in der Region rund um Hannover, Hildesheim, Braunschweig bis hin zum Harzrand.
Die Verbandsmitglieder liefern insgesamt mehr als ein Drittel der von der Nordzucker AG verarbeiteten Rüben und bauen Zuckerrüben zur Energiegewinnung in Biogasanlagen an.
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