So gibt es nicht viele Gründe für die 96-Fans, auch nur auf einen Punktgewinn in der Heimbegegnung am Sonnabend um 15.30 Uhr zu hoffen. Seit einer Reihe von Partien rief die Mannschaft von Hannovers Trainer Mirko Slomka auf dem Platz keine überzeugende Leistung mehr ab. Punktgewinne verdankte das Team dabei lediglich der Effizienz vor des Gegners Tor. Auch beim Auswärtsauftritt gegen den SC Freiburg zeigten sich die bekannten Schwächen. Der 96-Elf gelingt es kaum, das Spiel konstruktiv aufzuziehen. Ballverluste und mangelndes Tempo ersticken Angriffsversuche meist schon frühzeitig. So erhalten die Stürmer kaum Vorlagen. Hier wirken sich auch die verletzungsbedingten Ausfälle und Formschwächen von Kreativ-Spielern aus. Die Ballverluste laden die Gegner zu Kontern ein, geben diesen zumindest immer wieder Gelegenheit, ihr Offensivspiel neu aufzuziehen. Die Defensive zeigt dazu schwankende Leistungen und hat unter den beschriebenen Umständen ohnehin einen schwierigen Stand. Bei der 1:3-Niederlage gegen Freiburg hätte es für 96 bei einer Vielzahl von Chancen für die Platzherren durchaus noch dicker kommen können. Nach zweieinhalb starken Saisons scheint es Hannover in der Endphase dieser Serie an Schwung und Biss zu fehlen. Und nun kommen die Bayern und zwar mit gewaltigem Rückenwind. Im Pokal besiegten die Münchner am Dienstag die Wolfsburger mit 6:1. In der Liga setzten sie sich am vergangenen Wochenende mit 4:0 über Nürnberg durch. Auch zuvor erzielten sie hohe Siege im nationalen Vergleich, hinzu kamen souveräne Leistungen in der Champions League. Die Hoffnung, dass die Bayern nach den großen Erfolgen und angesichts der anstehenden Aufgabe gegen den FC Barcelona am Dienstag nachlässig werden, ist trügerisch.
In dieser Serie sind die Münchner auch auf der Bank hervorragend besetzt. Heynckes versteht es, die Reservisten bei Laune zu halten, so dass auch diese beim Einsatz Vollgas geben. So spricht Sonnabend alles für einen Sieg der Bayern. Allerdings gelang es Hannover, die Münchner in den vergangenen beiden Heimspielen kräftig zu ärgern. Vor eigenem Publikum setzte sich jeweils Hannover durch. Den Fans bleibt nur zu hoffen, dass das Gastspiel des Star-Ensembles 96 einmal mehr besonders beflügelt. Denn um den Münchnern beizukommen, brauchen die Hannoveraner ein Höchstmaß an Lauf- und Kampfbereitschaft. In jedem Duell gilt es, zu kratzen und zu beißen und bei Ballgewinn schnell umzuschalten. Hinzu müsste noch eine gehörige Portion Glück kommen.Foto: archiv bb