Seit etwa fünf Jahren führt Cordula Volkening vom "Institut für Gewaltprävention, Selbstbehauptung und Konflikttraining" (I-GSK), dieses Training regelmäßig in der Grover Straße durch. An drei Vormittagen lernen die Kinder, wie sie in bestimmten Situationen richtig handeln und wie sie sich auch Erwachsenen gegenüber selbst behaupten können. Das Ziel des Trainings ist es, die Kinder vor Missbrauch zu schützen. In Rollenspielen wird zum Beispiel eine Situation auf dem Spielplatz nachgestellt. Den spielenden Kindern nähert sich eine ältere Dame, die versucht ein Gespräch aufzunehmen. "Wir dürfen nicht mit Fremden reden", ist alles, was die Kinder selbstbewusst und deutlich entgegnen. Lernen, wie man nein sagt: "Die Kinder sollen sich behaupten, wenn sie dieses ‚Nein-Gefühl‘ im Bauch haben", erklärte Cordula Volkening. Die Kinder sollen dementsprechend selber bestimmen, wer sie anfasst. "Auch ein sechsjähriges Kind kann schon entscheiden, wem es ein Küsschen geben will und ob es auf dem Schoß sitzen möchte", so die Trainerin weiter. Behaupten sollen sich die Kinder jedoch nicht nur gegen Erwachsene, auch gegenüber anderen Kindern sollen sie sich durchsetzen. "Wenn Kinder ärgern wollen, suchen sie sich keinen Gegner, sondern ein Opfer", erklärt Cordula Volkening, "da fällt die Wahl auf das schüchterne und schwächere Kind". Deswegen lernen die Kinder in Spielen zur Stimme und Körpersprache beispielsweise, laut und deutlich zu reden, ihrem Gegenüber in die Augen zu sehen und aufrecht zu stehen und zu gehen.
In einem weiteren Punkt lernen die Kinder, wo sie sich Hilfe holen können. Grundsätzlich können alle Vertrauenspersonen, Eltern, Lehrer oder Erzieher, als Ansprechpartner dienen.
Die Kosten für die Präventionsmaßnahme wurden komplett vom Förderverein des Kindergartens übernommen.Foto: ag