LAUENAU (al). Schneller als von Optimisten vermutet, vergrößert sich der Flecken Lauenau um 27 Häuser. Im neuen Baugebiet "Deister II", das soeben erst mit formalen Beschlüssen im Rat bekannt wurde, sind bereits zwei Drittel der Grundstücke reserviert. "Von der Nachfrage sind wir selbst überrascht", erklärte schon kürzlich Gemeindedirektor Uwe Heilmann. Im Rat wurde die Aufstellung des Bebauungsplans rasch einstimmig durchgewunken. Die Verwaltung hatte zuvor das Plankonzept vorgelegt, das eine Zufahrt über die Straßen Otto-Dix-Weg und Emil-Nolde-Weg vorsieht. Ein direkter Anschluss an das "Scheunenfeld" ist nicht geplant. Das Gebiet umfasst 2,5 Hektar, von denen 1,9 Hektar auf Bauflächen, 0,25 Hektar auf Verkehrs- und 0,35 Hektar auf Grünflächen entfallen. Zum Ausgleich für die geplante Bebauung muss die Gemeinde zudem 0,8 Hektar zur weiteren Entwicklung von Natur und Landschaft bereitstellen.
Die Kosten für das im Besitz des Fleckens befindliche Bauland, für die Erschließung einschließlich Endausbau und Begrünung sind mit 1,1 Millionen Euro ausgewiesen. Dies entspricht einem Quadratmeterpreis von 59 Euro: Als "marktgerecht", bezeichnete Baubereichsleiter Jörg Döpke den Betrag und als "attraktiv" im Vergleich zu Kommunen im Umland. Grünen-Ratsherr Thomas Berger regte für die weitere Bauleitplanung die Ausweisung einer Zentralen Heizungsanlage an. Dies hätte schon zu einem früheren Zeitpunkt diskutiert und als Vorgabe eingeplant werden können, "wenn der Bauausschuss einmal getagt hätte". Stattdessen sei dem Rat das neue Baugebiet "einfach vorgesetzt worden". Er habe "Bauchschmerzen", falls eine solche Zentralversorgung an einen Investor fiele, erklärte dazu Uwe Budde (SPD). Dies würde neue Abhängigkeiten schaffen. Er sehe nur in einer "genossenschaftlichen Lösung" Sinn. Gemeindedirektor Uwe Heilmann warnte vor einer Reglementierung. Aus früheren Planverfahren wisse er, dass sich Menschen "bei zu vielen Bauvorschriften nicht ansiedeln". Auch Karl-Heinz Strecker (CDU) sprach sich "für möglichst viele Freiheiten von Bauherren" aus: "Da dürften keine zusätzlichen Barrieren aufgebaut werden." Im weiteren Planverfahren will sich der Rat noch einmal mit einer für die Bauherren möglicherweise verpflichtenden Installation einer zentralen Heizanlage beschäftigen.