HÜLSEDE/FEGGENDORF (al). Auf ein langes und ereignisreiches Leben hat die Hülsederin Frieda Bergmann in diesen Tagen aus besonderem Anlass zurückblicken können. Sie feierte im Feggendorfer Seniorenhaus Gorning ihren 100. Geburtstag. Leicht hat es die Jubilarin zeitlebens nicht gehabt. Das 1938 eingegangene Eheglück mit Schneidermeister Alfred Bergmann währte nur kurz: Acht Tage vor Kriegsende fiel der Gatte auf dem Rückzug in Tschechien. Seinen 1944 geborenen Sohn Jürgen hat er nie gesehen.
Um den Lebensunterhalt für sich und das Kind zu verdienen, arbeitete sie auf den Feldern hiesiger Landwirte sowie einige Jahre in der damals noch bestehenden Molkerei Messenkamp. Bei Hochzeiten und Konfirmationen half sie in den Familien als Kochfrau. Und als Sohn Jürgen 1968 sein Haus baute, sei die Mutter "ein halber Maurer" gewesen. Mit Enkel Sven kam eine weitere Generation hinzu. Für Frieda Bergmann ist die Gartenarbeit bis ins hohe Alter das größte Hobby geblieben. Zudem pflegte sie engen Kontakt mit ihren ebenfalls in Hülsede wohnenden Geschwistern und nutzte die Gelegenheit von Busausflügen mit Gleichaltrigen. Erst ein Schlaganfall im Jahr 2011 führte zum Ortswechsel ins Seniorenhaus nach Feggendorf. Die Freude am Gesang aber ließ sie sich selbst dadurch nicht nehmen: "Hoch auf dem gelben Wagen", ist weiterhin das Lieblingslied. Foto: al