1. Die Rillen kommen erst im Mai

    Geplante Maßnahmen gegen Motorrad-Raser verzögern sich / Bürger sind enttäuscht

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    Bei einem Bürger-Informationsabend in Altenhagen II im vergangenen September hatte sich das noch anders angehört: "Zur nächsten Saison müssen wir eine Lösung haben", versprach damals Landrat Jörg Farr, der mit führenden Vertretern des Bad Nenndorfer Polizeikommissariats und der Hamelner Straßenbaubehörde gekommen war. Damals stellte eine Bürgerinitiative Zahlen vor, die sie an mehreren Tagen bei eigenen Zählungen auf der K 61 ermittelt hatte. Sie legten Beweise vor, nach denen neben einem geringen Anteil an "durchfahrenden Maschinen" vor allem die Menge an "Hin- und Herfahrern" den beklagten Lärm verursache. Bis zu 142 Motorräder in einer Stunde und bis zu 61 Maschinen in einer Viertelstunde seien gezählt worden. Als besonders schlimm erachteten die Lärm-Kritiker das "Hin- und Herfahren" mancher Biker zwischen einem Parkplatz und einer Wendestelle. Den Rekord hielt ein Fahrer mit 43 Registrierungen an einem einzigen Nachmittag.

    Den schon damals favorisierten Einbau von so genannten "Waschbrettern" nach dem Vorbild in Nordrhein-Westfalen bestätigte jetzt auch Weiner-Kohl. Gerade in der vergangenen Woche seien die Bereiche für die mit wenigen Zentimetern Abstand in den Fahrbahnbelag einzufräsenden Rillen festgelegt worden. Diese müsse nun noch bei einer Verkehrsschau unter Beteiligung von Landkreis und Polizei bestätigt werden. Zudem müssten Warnschilder in Auftrag gegeben werden. Neben einigen Standard-Verkehrszeichen seien auch einige Sonderanfertigungen erforderlich. Der Sprecher der Lärmschutz-Initiative in Altenhagen II, Kai Kietzke, zeigt sich unterdessen verwundert: "Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man eigentlich über eine Landesbehörde lachen, die große Straßenbauprojekte plant, es aber nicht schafft, kurzfristig ein paar Schwellen einzubauen." Zudem müsse man froh sein, dass der Winter sich auch über die Ostertage erstreckt habe und die Raser ausgeblieben seien: "Sonst hätten wir Garten und Terrasse wieder nur eingeschränkt nutzen können."

    Allerdings seien bereits die ersten Biker beobachtet worden, die mit Kamera am Helm ihre riskanten Touren durch die engen Serpentinen am Kappenberg begonnen hätten. Kietzke kann nicht nachvollziehen, warum den ganzen Winter nicht viel passiert sei, zumal bereits die weitere Vorgehensweise nach jenem Informationsabend klar gewesen sei: "Seither sind sechs Monate ins Land gegangen."

    "Da ist nichts liegen geblieben", beteuerte Weiner-Kohl, die "jetzt so schnell wie möglich" handeln will: "Ende Mai ist die Sache auf alle Fälle erledigt." Foto: al

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