HANNOVER (bb). Am Sonntag um 17.30 Uhr tritt Hannover mit dem VfB Stuttgart gegen eine Mannschaft an, die ähnlich wie 96 von einem deutlichen Kraftverschleiß gebeutelt wird. Mit ihrer Heimstärke haben die "Roten" die Möglichkeit, sich drei Punkte zu sichern und sich so an die Europapokalplätze heranzuschieben.
Viel Lob verdienten sich die Hannoveraner mit dem Auftritt beim FC Augsburg am vergangenen Wochenende nicht. Versöhnlich stimmte die Fans nur das Ergebnis, mit dem 2:0 holte die Mannschaft von 96-Trainer Mirko Slomka einen heiß-ersehnten Auswärtssieg. Es war erst der dritte in dieser Serie. Der Erfolg bei den gegen den Abstieg kämpfenden Augsburgern war sehr schmeichelhaft. Beide Kontrahenten boten wenig Vorzeigbares, erlaubten sich viele Abspielfehler und Ungenauigkeiten. Das Kommando auf dem Feld hatten jedoch zumeist die Gastgeber. Die Augsburger erarbeiteten sich ein klares Chancenplus. Hatte sich 96 zuletzt in der Defensive stabilisiert, war davon in Augsburg wenig zu spüren. Gerade auf den Außenbahnen ließ sich Hannover oft überspielen. Allerdings wussten die Platzherren ihre hochkarätigen Möglichkeiten nicht zu nutzen. Dazu griff Schlussmann Ron Zieler mehrfach gekonnt ein.
Nach vorn ging bei Hannover 96 kaum etwas.
Die zentralen defensiven Mittelfeldspieler Manuel Schmiedebach und André Hoffmann sorgten für keine Überraschungsmomente. Jan Schlaudraff zeigte sich als hängende Spitze hinter Mohammed Abdellaoue verbessert gegenüber zuletzt sehr mäßigen Auftritten. An die Klasse vergangener Tage reichte er jedoch noch nicht heran. Die offensiven Außen Didier Ya Konan und Konstantin Rausch setzten sich ebenfalls selten durch. Im letzten Drittel schwang sich ebendieser Rausch jedoch zum Mann des Tages auf. Erstmals seit langem wieder von Anfang an dabei, traf er doppelt.
96 muss sich gegen Stuttgart steigern. Die Schwaben lieferten den Dortmundern am vergangenen Wochenende eine knüppelharte Partie. Die Stuttgarter machten der Borussia das Leben schwer, unterlagen jedoch schließlich mit 1:2. Ihnen steckt die Zusatzbelastung durch den Europapokal in den Knochen. Der ohnehin kleine Kader wird durch die Sperren für Offensivsprinter Martin Harnik (gelb) und Innenverteidiger Georg Niedermeier (gelb-rot) geschwächt.
Bei 96 werden Mame Diouf und Sergio da Silva Pinto nach abgesessenen Sperren wahrscheinlich wieder in die erste Elf zurückkehren. Rausch dürfte sich mit seinem Doppelpack für einen erneuten Einsatz auf der linken Offensivbahn empfohlen haben. Sebastian Pocognoli bietet sich für die Linksverteidiger-Position an.
Siegt 96 gegen Stuttgart, erarbeitet sich die Mannschaft eine gute Position für den Schluss-Spurt um die Europa-Pokal-Plätze.Foto: bb