LAUENAU (al). Der Vorsitzende des Lauenauer Eishallenvereins, Heyno Garbe, hat sich über ein "negatives Bild" beklagt, das in den vergangenen Wochen durch Kommunalpolitiker entstanden sei: "Die Eishalle wird schlecht geredet", bedauerte er in der Jahreshauptversammlung der "Lauenauer Runde". Dabei sei sie als Sportstätte vergleichbar mit anderen kommunal betriebenen Hallen in der Samtgemeinde auch. 117 Schulklassen hätten allein in der zurückliegenden Saison Unterrichtsstunden auf dem Eis verbracht.
Garbe bezog sich mit seiner Kritik auf Vorwürfe aus der CDU-Samtgemeindefraktion, dass Betriebskosten des Gebäudes neuerdings im Samtgemeindeetat aufgetaucht seien (SW berichtete). Diese Vorwürfe könne er nicht verstehen, betonte er, da das Gebäude ebenso eine "gedeckte Sportstätte" sei wie Turnhallen und demzufolge von der Hauptsatzung der Samtgemeinde erfasst sei.
Garbe bezeichnete die Kritik als "einen Affront gegen die vielen Freiwilligen": "Die haben sich auch in der Eishalle engagiert, um die Kosten gering zu halten."
Zuvor hatte auch der Vorsitzende der "Lauenauer Runde", Klaus Kühl, kein Verständnis für die Diskussion gezeigt: "Die Halle ist für Lauenau ein Magnet." Sie habe Jobs geschaffen; ehrenamtliche Helfer würden sich einbringen: "Dann müssen da nicht Steine in den Weg gelegt werden."
Garbe bedauerte einen Rückgang um sechs Prozent der Einnahmen an der Tageskasse und ermunterte die Gewerbetreibenden, mit verstärkter Bandenwerbung zum Ausgleich des Defizits beizutragen. Die Investition dürfte sich lohnen, da die Halle vier Monate geöffnet sei und der Einzugsradius der Gäste 50 Kilometer betrage.
Für die am 24. Februar zu Ende gegangene Saison wurden 31254 Besucher angenommen. Die Summe ist deshalb ungenau, weil die Frequenz der Dauerkarten- wie auch der Zehnkartenbesitzer nicht ermittelbar ist. Betriebsleiter Günter Krzon erklärte das Resultat jedoch zum drittbesten Ergebnis seit dem Eishallenstart im Jahr 2004.
Neben den 117 Schulklassen tummelten sich 112 Gruppen aus Vereinen, zum Beispiel aus Jugendfeuerwehren. Für das Eisstockschießen meldeten sich 61 Mannschaften an. Weiter steigende Tendenz haben die Kindergeburtstage: 137 Feiern fanden auf und am Eis statt.
Der Saisonrekord lag am 30. Dezember bei 631 verkauften Tageskarten. An diesem Tag sind außerdem 300 Paar Schlittschuhe ausgeliehen worden. Insgesamt wurden in der jüngsten Betriebszeit 11127 Paar Schlittschuhe sowie 158 Paar Gleitschuhe verliehen.
Für den Eishallenverein bedeutet die Fußbekleidung jedoch nicht nur eine Einnahme, sondern zugleich eine ständige Pflicht, sie in guter Qualität vorzuhalten. Deshalb müsse neben dem Kufenschärf- und Reparaturaufwand auch ein regelmäßiger Ersatz kalkuliert werden. Wie Garbe weiter mitteilte, sind für die nächste Betriebszeit eine Gummiarmierung des Eingangsbereichs und seiner Stufen vorgesehen sowie der Kauf einer neuen Eismaschine. Letzere koste voraussichtlich 80.000 Euro: "Unsere Eishalle ist also auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor."
Weil die Sportstätte im kommenden Winter ihre dann zehnte Saison erlebt, plant der Eishallenverein eine Festveranstaltung und erhofft sich dabei auch die Mitwirkung anderer Gemeinschaften aus der "Lauenauer Runde". So ermunterte der Vorsitzende die Laienspielgruppe Apelern zu einem Sketch sowie Chöre und Kapellen zu musikalischen Beiträgen.
Im Übrigen werde es auch weiterhin regelmäßig eine "Eisdisco" geben. Die fünf jüngsten Veranstaltungen erlebten rund tausend Besucher. Garbe verlangte jedoch von den jungen Gästen Disziplin. Sofern sich der Vandalismus früherer Jahre erneut ergeben sollte, sei "sofort Schluss".
Foto: al